Italien: Piccolo Amore
Mamma Liguria in Blankenese
Das Piccolo Amore müsste eigentlich Grande Amore heißen. Denn es ist die ganz große Liebe zu Italien, mit der Padrona Barbara ihr Ladenrestaurant an der Elbchaussee betreibt. In Regalen aus Obstkisten stapeln sich die Leckereien bis unter die Decke: melonengroße Cedri-Zitronen, kugelrunde Auberginen, diverse Pasta, Öle, Mehle, Weine. Klarer Fall von Dolce Vita auf norddeutsch. Dazwischen stehen kleine, weiß gedeckte Tische, ein großer Kronleuchter illuminiert alles verdient edel. Und Chefin Barbara, kulinarisch sozialisiert von lokalen Mammas in Ligurien, macht Service wie Küche allein. Und das ausgesprochen gut.
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Öffnungszeiten
18 - 21 Uhr
18 - 21 Uhr
Frankreich: Bistro Carmagnole
Richtig gute Bistro-Küche
Lässig wie seit der Eröffnung präsentiert sich das Bistro Carmagnole im Schanzenviertel. Mittlerweile hat man ohne rechtzeitige Reservierung keine Chance mehr auf einen freien Tisch – das spricht für sich. Wie in vielen angesagten Restaurants werden auch hier inzwischen zwei Services pro Abend angeboten. Die Atmosphäre in den liebevoll im französischen Bistro-Stil eingerichteten Räumen pendelt zwischen entspannt und lebendig. und die Abendkarte überzeugt mit ihrer kleinen und feinen Auswahl französischer Bistro-Klassiker. Seit Neuestem hat das Bistro übrigens einen prominenten Mitbetreiber: Erst im Sommer ist Autor Heinz Strunk wieder in die Gastronomie eingestiegen.
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Öffnungszeiten
18 - 22 Uhr
18 - 22 Uhr
18 - 22 Uhr
18 - 22.30 Uhr
Spanien: Singin’ Tapas
Spanische Leckereien und Live-Musik
Spanische Tapas schmecken nicht nur im Urlaub im beliebtesten Reiseland der Deutschen, sondern auch in dem unscheinbaren Restaurant des singenden Wirtes Edwin Michael Christoffer. Das Interieur mit rustikalen Möbeln und viel Deko wirkt wie aus einer mallorquinischen Bar nach Hamburg gebeamt, sehr authentisch. Auf den Tischen liegen neben den Weingläsern und Kerzen ein paar Bleistifte und Zettel mit einer Übersicht aller Tapas. Etwa jede Stunde schnappt sich der Chef das Mikro an seinem kleinen Pult und schmettert nach einer kurzen Ansage Klassiker wie „Wonderful World“. Diese Auftritte sorgen für eine familiäre Stimmung und machen den Besuch zu mehr als nur einem leckeren Essen.
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Portugal: La Sepia
Gereifter Klassiker – mit Stil, ohne Pathos
Gastronomisch war die Schanze in den 90ern noch ziemlich überschaubar. Spot am Schulterblatt, immer voll, immer offen: das La Sepia, Hamburgs ultimativer Portugiese. Frischfisch aus der Vitrine à la Plancha, literweise offener Hauswein, vorweg die vor Knobi strotzende Aioli zum dickscheibigen Weißbrot … Hach! Vor Jahren zog der Laden um, Betreiber wechselten, bewegte Zeiten. Am Neuen Pferdemarkt hat sich das La Sepia berappelt. Der Dip, die offene Küche und Kellner Valdi erinnern an die wilden Nächte. Das Ambiente wirkt erwachsener, stilvoller. Das Restaurant ist gereift – ohne Patina. Geblieben ist das imposante Angebot frischer Produkte aus dem Meer. Gegessen wird auf zwei Ebenen, bei gutem Wetter auf der großzügigen Terrasse.
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Griechenland: Parea
Toller Grieche ohne Folklore
Ein klassischer Grieche ist das Parea nicht. Das weitläufige, modern eingerichtete Restaurant in Eimsbüttel kommt ohne Ouzo, laute Musik und sonstige Folklore aus. Es ist ein Ort für Paare und Stammgäste, die in unaufgeregter Atmosphäre zeitgemäß interpretierte Mezedes genießen und sich ungestört unterhalten möchten. Der Service ist herzlich und aufmerksam, ohne aufdringlich zu wirken. Auch die kleinen Gäste werden hier ausgiebig verwöhnt.
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Indien: Ashoka
Lektion in indischer Küche
Schon zwei Mal schaffte es das Ashoka aufs Siegertreppchen unserer Testsieger – und das hat Gründe. Chefkoch Jaspal offeriert in den gemütlichen Gasträumen vorwiegend die nordindische, mildwürzige Mughlai-Küche. Erfreulich ist die Vielfalt an vegetarischen und veganen Gerichten, wie die köstliche Dal Soup mit roten Linsen und Kokosmilch oder das Soya Kofta, Bällchen aus Gemüse und Cashewnüssen mit Currysoße, gehackten Mandeln und Pistazien. Ein tolles Angebot der freundlichen Service-Crew um Chefin Manuela: Alle Hauptgerichte können mild, mittelscharf oder scharf geordert werden. Ein Muss sind die saftigen Riesengarnelen Jingha Green Masala mit fein gehacktem Spinat, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Chilis und Gewürzen oder das perfekt bereitete Lamb Buhna, saftige Lammfleischwürfel in Curry-Tomatensoße geschmort mit Zwiebeln, Koriander, Ingwer, Knoblauch und Chili.
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Asien: Echtasien
Dieses Sushi macht selig
Das Restaurant an der Blankeneser Landstraße ist eine Bank, immer bestens gebucht und dies aus gutem Grund. Es soll Menschen geben, die nachts von Echtasien-Sushi träumen. Doch auch die anderen Speisen sollten durchaus Beachtung finden, zum Beispiel das gebratene Rindfleisch mit Chili Basilikum, Zuckerschoten und Paprika. Tipp: Die Sunshine-Platte für zwei Personen. Dazu gehört ein Avocado-Salat mit kurz angebratenem Lachs- und Thunfisch-Sashimi. Allein dieser Salat lohnt die Bestellung! Wenn man nur noch ein einziges Mal Sushi essen dürfte – es wäre genau dieses.
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Öffnungszeiten
17.30 - 22.30 Uhr
17.30 - 22.30 Uhr
17.30 - 22.30 Uhr
17.30 - 22.30 Uhr
17.30 - 22.30 Uhr
17.30 - 22.30 Uhr
Orient : Molana Alreza
Persischer Geheimtipp
Das Tor zur Welt steht kulinarisch nirgends weiter offen als in St. Georg. Rund um den Steindamm gibt es arabische Süßigkeiten, afghanische Backwaren, Grundnahrungsmittel aus der Subsahara – und etliche dazu passende Restaurants. Das Molana Alreza passt hier hervorragend hin. Ein Teil der Tische befindet sich auf Podesten, denn dort wird auf Kissen gesessen statt auf Stühlen, aber das so selbstverständlich, dass klar ist: Hier treffen sich keine Gastro-Touristen, sondern hier trifft sich ein Teil von Hamburgs persischer Gemeinschaft – der größten in Deutschland. Serviert wird sehr gute Hausmannskost zu ungewohnt günstigen Preisen.
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International: Bodega Lima
Scharfes Erlebnis auf St. Pauli
Bunte Masken an den Wänden, Girlanden, Wandmalereien, Häkelblümchen: Die Bodega Lima ist ein Hingucker. Doch auch, was aus der Küche kommt, kann sich sehen lassen. Denn hier sind auch die Tapas peruanisch bunt wie zum Beispiel die Causa Escabechada, ein kunstvoll aufgetürmtes, gelbes Kartoffelgericht mit Escabeche-Soße, oder die Papitas Huanca, aromatisch-violette Kartoffeln in einer Schafskäsesoße. Mónica Orjeda, Seele der Bodega Lima und immer gut gelaunte Gastgeberin aus Leidenschaft, empfiehlt zwei Teller pro Person zum Sattwerden. Hinterher noch den in Milch und Kondensmilch getränkten Kuchen namens Tres Leches und schon rollen die Gäste vergnügt aus dem Lokal auf die belebten Straßen von St. Pauli.
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Szeneläden: Pink and Orange (dauerhaft geschlossen)
Langenhorn oder Neapel
Einst hieß der Laden eisundsalzig, nun hat Inhaberin Sophia Behr ihn in Pink and Orange umbenannt und einen neapolitanischen Pizzaofen in die Küche gestellt. Grazie dafür, denn das hat sich gelohnt. The Pizza of Dolores ist nämlich eine der besten Pizzen der Stadt. Der lange gereifte Sauerteig kommt ohne Hefe aus und ist sensationell aromatisch. Die Tomatensoße ist fruchtig und schmeckt nach Sonne, der vollmundige Mozzarella ist cremig geschmolzen und zieht herrliche Fäden. Das Beste ist die Spianata, eine scharfe Salami aus Kalabrien, süß und pikant zugleich. Der aufmerksame Service ist auch ’ne glatte Eins. Und ihr? Schon mal in Neapel gewesen? Nee? Gut, dann getrost von der Liste streichen. Fahrt einfach nach Langenhorn.
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Gourmet: Rexrodt
Bistro-Genüsse für Fortgeschrittene
Eine weiße Rinderskulptur mit aufgezeichneten Schnittlinien zur Zerlegung des Schlachtkörpers im Schaufenster ist das Letzte, was noch daran erinnert, dass in diesem wunderschönen, mit Jugendstil-Fliesen gekachelten Uhlenhorster Edelbistro-Gastraum von 1896 bis in die 1960er-Jahre die Fleischerei Rexrodt untergebracht war. Hier verwirklicht seit 1999 der Sterneküchen-gestählte Chef Niels-Ove Nielsen seine Idee von Fine Dining mit Pariser Flair und regional-saisonalen Zutaten. Fünf Vorspeisen und sechs Hauptgerichte mit je einem Veggie-Angebot, dazu drei Desserts – genau so muss eine marktfrische Kollektion aussehen!
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Öffnungszeiten
18.30 - 23 Uhr
18.30 - 23 Uhr
18.30 - 23 Uhr
18.30 - 23 Uhr
Fleisch: Dieter Sanchez
Aber bitte mit Käse
In Langenhorn hat sich der Weltbürger Dieter Sanchez niedergelassen und sich zum Ziel gesetzt, den Hamburgern das Cheesesteak näherzubringen – so ist es zumindest laut der Speisekarte überliefert. Der Service ist unaufgeregt und überaus charmant. Lockeres Ambiente, gute Stimmung und pfiffiges Essen – zum Beispiel das Lucky Cheesesteak oder das Bacon & Onion Pulled Pork im frisch gebackenen Torpedobrötchen. Rchtig gutes Fast Food.
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Fisch: Veddeler Fischgaststätte
Backfisch forever!
Als Hamburgensie gilt, was Tradition hat und positiv besetzt ist. So wie die 1932 eröffnete Veddeler Fischgaststätte. In der Bude auf der Elbinsel gibt’s den vielleicht besten, in jedem Fall den bekanntesten Backfisch der Stadt. Weil er der urbanen Expansion im Wege stand, sollte der Imbiss verduften. Ihre Rechnung hatten die Planer ohne den Wirt gemacht. Mit Support seiner Crew und den vielen, vielen (prominenten) Stammgästen gelang Christian Butzke die Rettung. Die Legende darf bleiben, die Besucher können weiter Schlange stehen, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. An den schlichten Tischen gesellen sich Hafenarbeiter zu Rentnern, Lokalpolitikern, Werbern, Touris und geborenen Veddelern. Keiner von ihnen erwartet hier mehr als das, was es immer gab und mit amtlichem Segen weiter geben darf: Backfisch forever!
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Veggie&Vegan: Weidenkantine
Kleinod in der Weidenallee
Das kleine Café-Restaurant verzaubert die Gäste schon beim Eintreten. Es ist wuselig, meist sind alle Tische und Plätze belegt und der selbst gemachte Kuchen in der Auslage fällt gleich ins Auge. Es gibt immer zwei Wochengerichte und ein wechselndes Tagesgericht. Die Gerichte sind saisonal, regional, möglichst nachhaltig und gern vegetarisch oder vegan – zum Beispiel Auberginen-Tomaten-Ragout mit Joghurtsoße und Fladenbrot oder Gemüse-Limetten-Curry mit Duftreis und Erdnüssen. Und klar: Der Kuchen ist ein Muss, also Platz lassen!