Die Bestürzung auf dem Kiez ist groß. Hier bietet Uwe Christiansen mit seiner Bar Christiansen’s schon seit 27 Jahren unzähligen Stammgästen ein zweites Wohnzimmer. Auch prominente Gäste wie Dirk Nowitzki, Udo Lindenberg und Olaf Scholz ließen sich bereits von der leidenschaftlichen Gastgeberschaft begeistern. Doch auf einmal kamen die schlimmen Kopfschmerzen. So schlimme, dass sich der 65-Jährige am Dienstag selbst ins Krankenhaus einwiesen ließ. Wie die Hamburger Morgenpost zuerst berichtete, liegt er dort nach einem Hirninfarkt auf der Intensivstation. Angaben von Angehörigen zufolge gibt es keine Hoffnung mehr. St.-Pauli-Pastor Sieghard Wilm entzündete am Sonntag im Gottesdienst eine Kerze für Christiansen.
Kult-Barkeeper wollte kürzertreten
Dabei wollte Christiansen, der im Schnitt an fünf Tagen pro Woche hinter dem Tresen stand und selbst kaum Alkohol trank, jetzt kürzertreten, gönnte sich erste Urlaube. Denn neben seinem Baby, der 2023 vom Genuss-Guide als Bar des Jahres ausgezeichneten Christiansen’s, gab es noch genug zu tun: Bücher schreiben, Produktentwicklung, weltweites Consulting und ein Platz in der Jury bei internationalen Spirituosenwettbewerben hielten ihn ebenfalls auf Trab. Umtriebig war der gebürtige Dürener, der im schleswig-holsteinischen Hohenwestedt aufgewachsen ist, schon immer: Zum Barkeeper ließ er sich 1983 in Kapstadt ausbilden, arbeitete später als Barchef auf diversen Kreuzfahrtschiffen. In Hamburg übernahm er Anfang der 90er die Leitung von Angie’s Nightclub, bis er 1997 das Christiansen’s eröffnete und schnell zu einem Hotspot machte. Die Bar zählt zu den bekanntesten Bars Deutschlands, heimste zahlreiche Preise ein. Wie es dort nun weiter geht, ist noch unklar.