An warmen Sommertagen stehen die Menschen Schlange, um einen der begehrten Plätze im Alsterpavillon zu bekommen. Die Location direkt auf der Alster zählt zu den einzigartigsten Gastronomien in Hamburg und besticht nicht nur mit einem besonderen Blick auf die Binnenalster und die umliegenden Gebäude, sondern auch mit einer traditionsreichen Geschichte: 1799 wurde der Alsterpavillon als erstes Eiscafé in Deutschland eröffnet. In den vergangenen Jahrhunderten wurde das inzwischen denkmalgeschützte Gebäude mehrfach saniert und modernisiert, Pächter zogen ein und aus. Seit 2001 ist das Franchise-Unternehmen Alex hier beheimatet – bis zum kommenden Sommer. Dann läuft der Erbpachtvertrag aus.
Bereits im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass die Stadt als Vermieter des Alsterpavillons den Pachtvertrag neu ausschreiben würde. Zahlreiche Gastronominnen und Gastronomen haben sich auf die Bewirtschaftung des Gebäudes beworben – unter anderem die Ratsherrn Brauerei in Zusammenarbeit mit Gastronom Hannes Schröder, die jetzt den Zuschlag bekommen haben. Ein offizielles Statement von Hannes Schröder oder der Ratsherrn Brauerei gibt es noch nicht, da noch das finale Go seitens der Vermieterin – die Stadt Hamburg – aussteht.
„Das Verfahren ist abgeschlossen, nur die Kommission für Bodenordnung muss noch final zustimmen.“
Claas Ricker, Pressesprecher Finanzbehörde
Doch die Finanzbehörde, zu der der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) gehört, lässt bereits verlauten: „Das Verfahren ist abgeschlossen, nur die Kommission für Bodenordnung muss noch final zustimmen.“ Diese Kommission ist zuständig für die Immobilien der Stadt Hamburg. Weiter heißt es: „Schlussendlich hat sich das Konzept der Bewerbergemeinschaft der Ratsherrn Gruppe und der Hannes Schröder Gruppe als bestes Gebot hinsichtlich der Kriterien städtebauliche, gestalterische und nutzungskonzeptionelle Qualität sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz erwiesen.“ Am 1. August soll die Übergabe an die neuen Betreiber passieren. Die Wiedereröffnung ist nach einer denkmalgerechten Sanierungs- und Umbauphase für das Frühjahr 2026 geplant.
Dachterrasse mit bestem Alsterblick
Bedeutet: Das neue Konzept soll neben einem gastronomischen Angebot auch eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen anbieten. Zudem soll im kommenden Jahr auch die Dachterrasse der einzigartigen Location wieder in Betrieb genommen werden. Finanzsenator und Verwaltungsratsvorsitzender des LIG Dr. Andreas Dressel freut sich auf die Neuausrichtung des Alsterpavillons: „Mit der Ausschreibung hatten wir das Ziel ausgegeben, diesen einzigartigen Ort an der Alster, gewissermaßen Hamburgs Wohnzimmer, zeitgemäß weiterzuentwickeln – und zwar nicht nur als touristischen Hotspot. Neben einem entsprechenden gastronomischen Angebot soll gerade auch ein vielfältiges Kulturprogramm den Alsterpavillon für die Hamburgerinnen und Hamburger wieder attraktiver machen. Ein besonderes Highlight ist die geplante Dachnutzung, diese wird den Alsterpavillon noch einmal in besonderer Weise aufwerten. Alles in allem gute Nachrichten für Hamburgs ‘gute Stube’ an der Alster!“
Neue Pläne für das Alex
Für das Alex bedeutet der Zuschlag für Ratsherrn der Auszug am Jungfernstieg. Seitens des Unternehmens heißt es: „Nach 25 erfolgreichen Jahren Alex im Alsterpavillon bedauern wir das Aus für unseren Betrieb am Jungfernstieg natürlich sehr. Aber: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Wir stehen kurz vor dem Vertragsabschluss für eine weitere Location in Hamburg, womit wir künftig neben dem Alex Überseebrücke wieder mit einem zweiten Betrieb in der Hansestadt vertreten wären.“
