In ganz Norddeutschland hat diese Woche eine Warnstreikwelle in der Süßwarenindustrie begonnen. Am Montag, den 5. Juni rief die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Arbeiterinnen und Arbeiter auf, die Arbeit niederzulegen. Insgesamt sollen rund 50 Betriebe in ganz Norddeutschland im Juni bestreikt werden, zur Auftaktkundgebung in Hamburg zogen hunderte Arbeiterinnen und Arbeiter vor das Unilever-Haus in der Innenstadt.
Arbeitgeberseite nicht bereit die aktuell Inflation auszugleichen
Die Gewerkschaft fordert deutlich höhere Löhne für die knapp 60.000 Beschäftigten der Süßwarenindustrie. Für die unteren Tarifgruppen soll es bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten 500, und für alle anderen Tarifgruppen 400 Euro mehr im Monat geben. Auszubildende sollen 200 Euro mehr sowie eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro erhalten. Die Arbeitgeberseite bietet nach NGG-Angaben bislang für dieses Jahr ein Plus von 3,8 Prozent und im kommenden Jahr ein Plus von 2,9 Prozent, welcher nicht einmal die Inflation dieses Jahres ausgleichen würde. Somit hätten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger Reallohn als in ihren Arbeitsverträgen beschlossen. Insgesamt soll den ganzen Monat über in verschiedenen Standorten gestreikt werden, am 9.Juni soll vor dem Hamburger Arbeitsgericht verhandelt werden, ob der Streik rechtmäßig ist, die Arbeitgeberseite bezieht sich hierzu auf die Friedenspflicht, da in einigen Regionen die tarifvertraglichen Kündigunsfristen noch nicht abgelaufen sind.