„Geschmack, Geschmack, Geschmack“ – das sind die drei Dinge, die für Sauli Kemppainen beim Kochen von größter Bedeutung sind. Und Geschmack bringt der 55-jährige Finne am 9. und 10. November in der Gutsküche in Wulksfelde auf die Teller. Seine Premiere beim Schleswig-Holstein Gourmet Festival (SHGF) zelebriert der ehemalige Sternekoch, der lange Zeit in Berlin gelebt hat, gemeinsam mit dem Hausherrn Matthias Gfrörer, neben dem er bereits vor 24 Jahren in der Küche stand. Kemppainen hat erst vor wenigen Wochen das Restaurant Harbore im Solo Sokos Hotel Pier 4 in Helsinki eröffnet.
Ein Abend mit der ganzen Familie
Sonntagabend in der Gutküche: Alle Tische sind belegt, um an diesem besonderen Abend in den Genuss von finnischer Sterneküche zu kommen. Neben den zahlreichen Mitarbeitenden von Gfrörer flitzen auch sein Sohn Noah (11) und seine Tochter Mathilda (9) in Kochjacken durch den Gastraum, helfen im Laufe des Abends nicht nur beim Anrichten der Teller, sondern auch beim Servieren. Die Oberhand in der Küche hat allerdings nicht Gfröer, sondern der Gastkoch, der an diesem Wochenende seine Premiere beim SHGF zelebriert und den Abend mit viel Humor und Gelassenheit gestaltet.
Zwei Zutaten, 100 Prozent Geschmack
Beim Amuse-Gueule hat allerdings Gfröer noch das Sagen: Rohe HanseGarnele an Grünkohl landet vor den rund 65 Gästen des Abends. Anschließend serviert das Serviceteam rund um Rebecca Gfrörer fünf Gänge aus Kamppainens Hand, wobei jeder Gang immer nur aus zwei Zutaten besteht – das Alleinstellungsmerkmal des skandinavischen Ausnahmekochs. In den kommenden drei Stunden kommen die Gäste nacheinander in den Genuss von Steinpilz und Zwiebel, Kürbis und Emmentaler, Jakobsmuschel und Karotte, Ente und Sellerie und schließlich Skyr und Birne. Zwischen den Gängen spricht Kamppainen immer wieder über seine Art zu kochen und betont, dass jedes Gemüse immer nur im eigenen Saft kocht, wodurch sich der jeweilige Geschmack intensiviert. Mitgebracht hat er aus Finnland allerdings nichts, lediglich seinen Küchenchef Kermo Nuottonen. Gemüse und Fleisch bezieht er für seine Kreationen vom Hof Wulksfelde oder den Lieferanten von Gfrörer. Besonders die riesigen Steinpilze und die hervorragenden Enten werden von dem Finnen hochgelobt.