Es begann 2013, als sich die Brauer vom Blockbräu, dem Brauhaus Joh. Albrecht, der Gröninger Privatbrauerei, der Kehrwieder Kreativbrauerei und von der Ratsherrn Brauerei zusammensetzten, um gemeinsam ein Bier zu brauen. Ein Senatsbock sollte kreiert werden, wie schon in den 1950er-Jahren in Hamburg. Die Rezeptur für den Grundstock des dunklen, fast schwarzen Bockbiers wurde gemeinsam von den Brauern entwickelt und anschließend von jeder Brauerei anders weiterentwickelt. So wurden am Ende fünf ähnliche, aber doch völlig verschiedene Biere bei einer großen Feier auf dem Museumsschiff Rickmer Rickmers vorgestellt und probiert. Seitdem kommen Hamburgs Brauereien jedes Jahr zusammen, um gemeinsam die Senatsbock-Tradition zu feiern.
Vom Malzgerüst zum Senatsbock
Inzwischen sind mit dem Wildwuchs Brauwerk, der Landgang Brauerei, den Überquell Brauwerkstätten und der Astra St. Pauli Mikrobrauerei noch vier weitere Brauereien im Team. Auch in diesem Jahr haben die Brauer der neun Brauereien wieder ein „Malzgerüst“ entwickelt, also die Zusammensetzung der verschiedenen Malze. Diese bestimmen nachher grob den Alkoholgehalt und deklarieren die Art des Bieres: den Doppelbock. Im weiteren Prozess kann jede Brauerei selbst über die Menge und Art des Hopfens, des Hefestamms und der zusätzlichen Zutaten entscheiden und so den einzigartigen Geschmack ihres Senatsbocks bestimmen.
Feierlicher Anstich mit dem Bürgermeister
Der Senatsbock-Anstich findet am 26. Januar 2023 im Grundsteinkeller vom Restaurant Parlament statt. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat in diesem Jahr die Ehre, das Holzfass vor dem ausverkauften Saal anzustechen und den ersten Schluck zu probieren. Fischbrötchen, Currywurst und Musik von DJ Mad runden das Programm des diesjährigen Senatsbockanstichs ab. Tickets gibt es leider keine mehr, doch ab dem 27. Januar kann der Senatsbock in ausgewählten Märkten in Hamburg gekauft werden.
Eine alte, neue Tradition
Der Senatsbock hat eine lange Tradition in Hamburg. Schon in den 1950er-Jahren setzten sich damalige Brauer zusammen, um gemeinsam ein Bockbier zu brauen. Mit wichtigen Persönlichkeiten der Stadt wurde schließlich das Fass angestochen, gemeinsam geleert und die sogenannte fünfte Jahreszeit – die Bockbierzeit – eingeläutet. Schon Ende der Sechziger schlief die Tradition des Senatsbock allerdings ein.