Der Schein trügte: Hinter der historischen Fassade am Spielbudenplatz Hausnummer 26 befand sich kein Gebäude mehr, sondern eine Brachfläche – und das 20 Jahre lang. Die Schmidt-Geschäftsführung um Corny Littmann, Tessa Aust und Hannes Vater wollte das ändern. Am 21. Juni haben sie den Weingarten Sechsundzwanzig unter freiem Himmel auf dem Grundstück eröffnet. Damit wächst zusammen, was zusammengehört: Denn die beiden Häuser Schmidt Theater (Hausnummer 24–25) und Schmidts Tivoli (Hausnummer 27–28) wurden nur durch die Freifläche getrennt. Treffend ist daher auch der Name der Open Air Weinbar gewählt.
Weingarten Sechsundzwanzig ist ein parkähnlicher Ruhepol zum Kiez
Was die Gäste erwartet? Aus der Fläche ist eine grüne Oase mit Rindenmulch auf dem Boden, Weinranken und Fasstischen geworden. Darüber prangt ein Mural, das die beiden Streetart-Künstler Flying Förtress und HNRX an die rechte Häuserwand gemalt haben. Besonders gefragt: zwei Tischschaukeln, an denen man mit vollen Gläsern aber besser nicht zu viel Schwung holen sollte. Der Weingarten Sechsundzwanzig bietet damit auch mitten auf dem Kiez einen entspannten und gemütlichen Ort zum Verweilen. In lockerer Atmosphäre können sowohl Hamburgerinnen und Hamburger als auch Gäste der Stadt ausgewählte Weine und dazu passende Speisen wie Flammkuchen oder Käseteller genießen. An einen Spielbereich für die Jüngsten wurde mit dem „Kleingarten“ ebenfalls gedacht. „Wir freuen uns, nach so langer Zeit die Fläche zwischen unseren Häusern endlich öffnen zu können und einen neuen Treffpunkt auf St. Pauli zu schaffen“, sagt Theaterchef Corny Littmann.
Zuletzt befand sich am Spielbudenplatz 26 ein Schwimmbad: Das Wellenbad St. Pauli war von 1934 bis 1980 in Betrieb. Die Gründerzeitfassade steht seit 1998 unter Denkmalschutz, ein kompletter Abriss wurde nie genehmigt. Vorbereitend für den Neubau des Schmidt Theaters wurde 2004 jedoch das Innere abgerissen.
Reeps Deli: Essen to go
Auch im Restaurant Reep im ersten Stock des Schmidt Theaters tut sich was. Am 2. Juni eröffneten die Betreiber das Reeps Deli im Erdgeschoss. Unter dem Motto „Iss gut jetzt“ bieten sie allen Kiezgängern eine Alternative zur schnellen Bratwurst oder zum Döner auf die Hand. Norddeutsches Streetfood wie frische Fischbrötchen oder eine ehrliche Portion Fish and Chips sorgen für volle Mägen.