Dass es Gastronominnen und Gastronomen derzeit nicht leicht haben, ist kein Geheimnis. Die aktuelle Lage und Herausforderungen in der Branche sind nicht nur in Hamburg zu spüren, sondern auch im Umland und in anderen Bundesländern. In Buxtehude kocht der ehemalige Sternekoch Jens Rittmeyer in seinem Restaurant No4 nur noch bis Ende des Jahres. Am 30. Dezember will er sein Restaurant endgültig schließen. Wo es danach hingeht, ist noch offen.
Von Buxtehude nach Hamburg
Rittmeyer sieht den Ausbruch des Krieges in der Ukraine und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen als eine Ursache für die Krise in der Gastronomie. Inflation, Kaufzurückhaltung, höhere Kosten – ausbleibende Gäste. Es gibt für Rittmeyer keine Alternative, außer sein Restaurant zu schließen. Nun sucht er Räumlichkeiten im Großraum Hamburg, wo er sich bessere Chancen für sein Unternehmen erhofft und viele seiner Stammgäste wohnen. Denn Rittmeyer kocht nicht nur für Gäste, sondern veranstaltet auch Kochkurse mit gemeinsamem Dinnerabend. Diese hat er bisher immer in der Restaurantküche abgehalten. „Ich liebe es Gastgeber zu sein“, so der 48-Jährige.
Mehr Flexibilität unter Gastronomen
„In Zukunft kann ich mir auch ein sogenanntes Shop-in-Shop-Konzept vorstellen“, erklärt der ehemalige Sternekoch. Bedeutet: Vorne ein Feinkostgeschäft mit den berühmten Kreationen vom Saucengott und Produkten anderer Manufakturen, im hinteren Bereich eine Küche, in der Profis und Laien gemeinsam kochen sowie wenige Tische, an denen Gäste gemeinsam speisen können. „Ich glaube wir Gastronomen müssen kreativer und mutiger werden“, so Rittmeyer. Er könne sich auch vorstellen, mit anderen Gastronominnen und Gastronomen gemeinsam eine Fläche zu mieten. „Morgens macht wer anders vielleicht Frühstück, nachmittags gibts es eventuell Kaffee abends koche ich“, so der 48-Jährige. Klar ist für ihn, dass er weiterhin für Gäste da sein möchte – ob in einer Kochschule mit Fine-Dining-Abenden, in einem Multi-Konzept oder in einem kleinen Restaurant – und am liebsten in Hamburg.