Monatelang blieben im Restaurant Brodersen die Lichter aus und die Türen verrammelt, doch nun steht das Comeback des Traditionslokals in Rotherbaum kurz bevor. Am 5. Juni startet der reguläre Gastrobetrieb wieder, denn mit Philip Rebelsky ist ein neuer Betreiber gefunden. Warum es sich dabei eher um eine Neu- als eine Wiedereröffnung handelt? „Wir machen was ganz anderes“, erklärt Rebelsky. Der Koch ist in Hamburg kein Unbekannter ist. Namhafte Stationen des 40-Jährigen waren unter anderem Henssler Henssler sowie das Restaurant Vlet an der Alster und Vlet in der Speicherstadt.
Restaurant Brodersen: Frischer Wind auf der Speisekarte
Nur im Außenbereich vom Restaurant Brodersen wird sich optisch nicht allzu viel verändern. Der Name bleibt – „auch aus Respekt vor dem Haus“, wie Rebelsky sagt – genauso wie die drei markanten Galionsfiguren, die die Fassade schmücken. Sie bekommen lediglich einen frischen Anstrich. Im Inneren wurde dagegen komplett renoviert. „Das war nicht mehr zeitgemäß“, meint der neue Betreiber und bezieht sich damit auf das dunkle Interieur. Deshalb habe er sich die Übernahme anfangs gar nicht richtig vorstellen können – doch die schöne große Terrasse überzeugte. Für den Außenbereich hat Rebelsky neue Möbel gekauft, im Inneren verleihen weiß gestrichene Wände, bunte Polster und Bezüge, moderne Lampen und Stühle dem Souterrain-Restaurant frischen Glanz.
Auch die Speisekarte will der Küchenchef deutlich umstellen. War das Brodersen vorher für bodenständige und klassisch deutsche Küche bekannt, sollen jetzt bevorzugt leichtere Gerichte in Vorspeisengröße auf den Tellern landen. Marinierte Burrata, geflämmtes Lachssashimi, Ziegenkäsetaler und gerösteter Blumenkohl eignen sich perfekt zum Teilen. „Bunte Aromaküche“ nennt der Koch das.
Restaurant Brodersen öffnet an fünf Tagen in der Woche
Rebelsky, der selbst oft unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen in der Gastronomie gewesen sei, wie er dem „Hamburger Abendblatt“ verriet, hat sich außerdem vorgenommen, seinen Mitarbeitenden keine langen Schichten zuzumuten. Das Brodersen soll daher nur abends an fünf Tagen in der Woche eröffnen. Ende vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass das Traditionslokal insolvent ist, im Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Rebelsky pachtet das Restaurant nun von der Radeberger Gruppe, die als Zwischenvermieter fungiert.