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Open Mouth: Das ist Hamburgs neues Food Festival

Hamburgs neues Food Festival nimmt langsam Form an: In der Gleishalle Oberhafen stellten Hamburg Tourismus und weitere Partner das kulinarische Event unter dem Namen Open Mouth vor

12. Juli 2023

Hamburg-Tourismus-Geschäftsführer Michael Otremba (vorne links) eröffnet die Veranstaltung / ©Nina Petrova
Hamburg-Tourismus-Geschäftsführer Michael Otremba (vorne links) eröffnet die Veranstaltung / ©Nina Petrova

Der Zeitplan ist sportlich: Im Mai hat Hamburg Tourismus mit der Planung begonnen, vom 14. bis zum 18. September dieses Jahres soll das Food Festival Open Mouth bereits über die Bühne gehen. „Das ist schon recht rough“, gibt auch Hamburgs Tourismus-Chef Michael Otremba zu, „aber das, was uns dann alle trägt, ist wirklich dieses gegenseitige Pushen, diese Gemeinschaft, dieser Wille, was auf die Beine zu bringen.“ Mit „alle“ sind die Partner, Betriebe und Unterstützer gemeint, die Hamburg Tourismus schon für die Idee gewinnen konnte. Dazu zählen etwa Sebastian Junge vom Restaurant Wolfs Junge, Julia Bode von Witwenball Küche & Wein, Nils Jacobsen von Hygge Brasserie & Bar und Maurizio Oster vom Hamburger Sternerestaurant Zeik. Auch Thomas Sampl von der Hobenköök im Oberhafenquartier, der beim Genuss-Michel 2023 den Nachhaltigkeitspreis „Nachschlag“ erhielt, gehört zu den Unterstützern der ersten Stunde. „Es ist großartig, dass die Stadt Hamburg jetzt wirklich was für die Erzeuger und Gastronomien tun möchte, die sich in dem Bereich schon lange tummeln“, lobt er.

Thomas Sampl gehört zu den Unterstützern der ersten Stunde / ©Nina Petrova
Thomas Sampl gehört zu den Unterstützern der ersten Stunde / ©Nina Petrova

Open Mouth ist ein dezentrales Festival mit „Heartquarter“

Im Oberhafenquartier befindet sich auch das „Heartquarter“. Denn obwohl Open Mouth als dezentrale Veranstaltung konzipiert ist, die überall in der Stadt verteilt und in der Metropolregion stattfinden soll, schlägt dort das Herz des Festivals – in Form von gastronomischen Events, Tastings, Panels und guten Beats. Fußläufig von hier ist das foodlab von Christin Siegemund in der HafenCity zu erreichen. Dort richtet sich das Programm  in erster Linie an Familien und Kinder. Gemeinsam mit Viva con Agua wird es um das Thema Ernährungsbildung gehen. „Wir werden verschiedene Workshops machen, zum Beispiel zum Thema Teig oder zur richtig gepackten Brotdose“, erklärt Marle Rudolph, die das foodlab-Programm kuratiert.

Christin Siegemund und Marle Rudolph stellen das familienfreundliche Programm im foodlab vor / ©Nina Petrova
Christin Siegemund und Marle Rudolph stellen das familienfreundliche Programm im foodlab vor / ©Nina Petrova

Ebenfalls nicht weit vom Festivalzentrum entfernt ist das Kreativ-Kaufhaus Jupiter am Hauptbahnhof. Dort stellen Hamburger Manufakturen ihre Produkte aus, auch Programmpunkte von Fair Trade Stadt Hamburg werden in den Räumlichkeiten stattfinden. Hamburg Tourismus ist es außerdem gelungen, unter dem Festivaldach von Open Mouth weitere Aktionen und Veranstaltungen zu versammeln, um Synergien und zusätzliche Aufmerksamkeit für alle Partner zu schaffen. So findet etwa das Green Food Festival im gleichen Zeitraum im Oberhafenquartier und in der Factory Hammerbrooklyn statt und auch die Hamburg Beer Week (HHBW) läuft unter dem Dach des Open Mouth Festivals.

Offene Münder, offene Türen

Mit tellerrand consultig und blood stehen Hamburg Tourismus außerdem zwei fooderfahrene Agenturen bei der Umsetzung zur Seite. Blood-Kreation-Geschäftsführer Norman Störl erläutert den Festivalnamen Open Mouth folgendermaßen: „Wir wollten was Kosmopolitisches, irgendwas, das für die Weltoffenheit von Hamburg steht.“ Der offene Mund hat hier gleich eine dreifache Bedeutung. Wer kulinarisch etwas probieren möchte, muss den Mund aufmachen. Wer etwas zu sagen hat, ebenfalls. Außerdem steht der Mund beim Staunen offen. Patrick Rüther von tellerrand consulting  bringt noch eine vierte Ebene ins Spiel. „Wir werden so viele Gastronomen, Produzten und Erzeuger wie möglich dazu motivieren, Aktionen zu machen, die sie sonst nicht für ihre Gäste machen.“ Den Lieblingslieferanten einzuladen gehöre genauso dazu, wie einen Chef’s Table in der Küche oder einen Gang durch den Keller anzubieten. „Sich den Gästen öffnen“, nennt Rüther das. 
Dazu gibt’s das passende Logo vom Open Mouth Food Festival: ein geöffneter Mund mit einer wellenförmigen Zunge, die wiederum Hamburg und die Nähe zum Wasser repräsentiert. Denn wie heißt es so schön im Festival-Manifest: „Alle anderen kochen nur mit Wasser. Hamburg, du kochst am Wasser.“ 

Norman Störl, Geschäftsführer Kreation bei blood actvertising, verliest das Manifest von Open Mouth / ©Nina Petrova
Norman Störl, Geschäftsführer Kreation bei blood actvertising, verliest das Manifest von Open Mouth / ©Nina Petrova

Ein Food Festival mit Nachhaltigkeit als selbstverständliches Element in möglichst allen Bereichen ist laut Julian Stock, dem Nachhaltigkeitsbeauftragten von Open Mouth, „ein No Brainer“. Wie die gesamte Veranstaltung ist auch der Nachhaltigkeitsprozess als Entwicklung zu sehen, die in den kommenden Jahren wachsen soll. Mit dem Konzept des Good Food Dish (GFD) wird allen Gastronomiebetrieben niedrigschwellig die Chance gegeben, Teil des Festivals zu werden. Grundlage dafür sind zehn Kriterien für nachhaltige Speise. Erfüllt ein Unternehmen mit einer Speise mindestens vier davon, ist es dabei. Ganz im Sinne des Fortschritts und der Weiterentwicklung ist das Value Statement von Open Mouth: „Wir sind das Tor zur Food-Welt von morgen.“ Es spiegelt das wider, was die Macher mit dem Festival vorhaben: In den kommenden Jahren soll es sich zum zentralen Kulinarik-Event in der Stadt entwickeln und Hamburg auch international auf die Foodie-Karte setzen.     

Michael Otremba, Julian Stock, Norman Störl und Patrick Rüther sind einige der treibenden Kräfte hinter Open Mouth / ©Nina Petrova
Michael Otremba, Julian Stock, Norman Störl und Patrick Rüther sind einige der treibenden Kräfte hinter Open Mouth / ©Nina Petrova
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Sirany Schümanns persönliche Challenge ist es, sich durch alle Veggie-Restaurants der Stadt zu futtern. Besonders hoch im Kurs: Tacos, Ramen und Thai-Food à la Mama. Guilty pleasure: veganer Süßkram jeglicher Art.