Erst im Juni hatte Gründerin und Geschäftsführerin Isabella Steiner die erste Hamburger Filiale von nüchtern.berlin in der Glashüttenstraße eröffnet. Die 34-Jährige ist Pionierin auf dem Gebiet alkoholfreier Spirituosen und (Schaum-)Weine und hat 2019 den ersten alkoholfreien Späti im angesagten Kreuzberger Bergmannkiez in der Hauptstadt gegründet. Dieser Laden in der Nostritzstraße wird bleiben. Aus Hamburg zieht sich die Unternehmerin nach einem halben Jahr jedoch wieder zurück. nüchtern.berlin schließt und öffnet die Türen ein letztes Mal am 22. und 23. Dezember von 12 bis 19 Uhr zum großen Räumungsverkauf mit Rabatten. Zehn Prozent soll es auf das gesamte Sortiment geben.
nüchtern.berlin: Fokussierung auf den Onlinehandel
In Berlin-Charlottenburg war ein weiterer Store in der Kantstraße geplant, der gar nicht erst öffnen wird. Stattdessen möchte sich Steiner im neuen Jahr auf den Onlineshop von nüchtern.berlin konzentrieren. In einem Statement auf LinkedIn teilt sie mit: „Den Hamburger Store zu schließen, ist eine strategische Entscheidung. Wir werden uns 2024 auf den E-Commerce fokussieren. Die Entscheidung war zwar schnell getroffen, aber leicht ist sie mir nicht gefallen: Den Hamburger Store abzuwickeln, das Team und das Ladenlokal zu kündigen.“ Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie von sieben auf 19 Prozent spielte für Steiner dabei eine Rolle. „Mit dem Schritt, dass die Mehrwertsteuer in die Gastronomie zurückkehrt, wird auch perspektivisch mehr zu Hause konsumiert“, schreibt sie. Der Steuersatz war während der Corona-Pandemie gesenkt worden, um die Gastrobetriebe zu entlasten. Ab dem kommenden Jahr gilt die ermäßigte Mehrwertsteuer jedoch nicht mehr.
Ein kleiner Trost: Steiner plant mit nüchtern.berlin für die Zukunft stationäre Pop-ups – und die sollen auch nach Hamburg kommen.