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Hotelrestaurant

Japanische Gourmetküche auf dem Kiez: Neueröffnung Nara 

Veränderung auf St. Pauli: Mit dem Restaurant Nara eröffnet am 20. Februar ein neues Restaurant auf dem Kiez, das japanische Gourmetküche auf Hamburgs Partymeile etablieren will 

13. Februar 2025 von Alice von der Laden

Küchenchef im neuen Nara: Ali Nawrozi freut sich über die Eröffnung am 20. Februar / ©Alice von der Laden
Küchenchef im neuen Nara: Ali Nawrozi freut sich über die Eröffnung am 20. Februar / ©Alice von der Laden

John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr stehen als Silhouetten-Skulpturen nur wenige Meter entfernt von einem der neuesten Hotels auf St. Pauli: das Hotel am Beatlesplatz. Seit September 2023 ist das Hotel bereits eröffnet und zieht seitdem nationale und internationale Gäste auf die Reeperbahn. Auch das Gebäude nebenan, am Nobistor 4, wurde übernommen und um weitere Hotelzimmer sowie einen großen Restaurantbereich erweitert. Letzteres eröffnet am kommenden Donnerstag, 20. Februar 2025, unter dem Namen Nara.

Luxusobjekt an der Reeperbahn

St. Pauli und die Reeperbahn sind nicht für ihre Gourmetrestaurants bekannt. Zwar gibt es das Sternerestaurant Haebel und gehobenere Lokale, wie das Nil oder die Salt & Silver Restaurants, doch wer Gourmetküche sucht, kommt nicht zuerst hierher. Eine Neueröffnung am westlichen Ende der Reeperbahn will das nun ändern: Mit dem Nara soll St. Pauli durch ein japanisches Gourmetrestaurant erweitert werden. Geschäftsführer Fatih Polat ist sich sicher, dass das eine Bereicherung für das Viertel wird. „Hier auf St. Pauli gibt es so viele verschiedene Menschen, der eine will weniger ausgeben, der andere hat mehr im Portemonnaie.“ Auch Barchef Clement Harth betont: „Wir sehen uns als Luxusobjekt an der Reeperbahn.“

Japanische Gourmetküche

Ursprünglich sollte das Restaurant bereits vor über einem Jahr eröffnen. Nach der Übernahme des Gebäudes am Nobistor 8 folgte nicht nur die Kernsanierung, sondern auch die Aufstockung um zwei weitere Etagen. 2019 wurde zudem das Gebäude des Nobistor 4 abgerissen und ein neues Gebäude mit vier Etagen gebaut. Hier war von Beginn an das Restaurant – zunächst als Pizzeria – geplant. Doch unterschiedlichste Genehmigungen und behördliche Hürden führten zu der Verzögerung. In der Zwischenzeit hat sich das Team rund um Polat ein neues Restaurantkonzept überlegt. Gemeinsam mit Küchenchef Ali Nawrozi ist die Entscheidung auf japanische Gourmetküche gefallen, denn das ist die Küche, die bei Nawrozi für Leidenschaft sorgt: „Ich liebe und lebe die japanische Küche seit über 13 Jahren“, so Nawrozi, der zuvor Sushi-Chef im Nomad war. „Der Respekt für Lebensmittel ist in der japanischen Küche sehr besonders.“ 

Es macht Spaß, den Gast mit unseren Kreationen zu überraschen.“

Ali Nawrozi, Küchenchef Nara

In dem neuen Restaurant am Nobistor 4 sollen rund 65 Gäste Platz finden. Ursprünglich war das Restaurant für 80 Gäste geplant, während des Umbaus wurde die Zahl jedoch nach unten korrigiert. „Wir befürworten das“, so Küchenchef Ali Nawrozi, „So können wir uns stärker auf den einzelnen Gast konzentrieren.“ Zum Frühstück, zum Lunch und zum Abendessen hat das neue Restaurant ab kommender Woche geöffnet. Während die Mittagskarte thailändische Küche in den Fokus setzt und alle zwei bis drei Wochen wechseln soll, können sich Gäste abends auf diverse Kreationen der japanischen Gourmetküche freuen. Auch ein Omakase-Menü, also ein Überraschungsmenü, samt passender Getränkebegleitung von der Bar soll angeboten werden. „Es macht Spaß, den Gast mit unseren Kreationen zu überraschen“, so Nawrozi. 

Barchef Clement Harth hat für die neue Bar einige Signature-Drinks kreiert. Hier setzt der Profi auf die Verbindung von Tradition und Moderne: traditionell japanische Zutaten oder Techniken kombiniert mit europäischen Einflüssen. „Wir wollen jeden ansprechen, sind aber schon selektiv“, so Harth. Preislich wird sich auch die Bar in höheren Segmenten einordnen. „Wir schließen ein Quadrat zwischen East, Clouds und 20 Up“ – damit zählt Harth das Nara zu den hochpreisigen Hotelgastronomien auf St. Pauli. 

Familienbetrieb im Wachstum 

Fatih Polat ist der Geschäftsführer des neuen Hotels sowie des Restaurants, Eigentümer ist die Polat Hotelbetriebsgesellschaft. Auch das Restaurant Do Mundo nur wenige hundert Meter weiter, ist Teil des Unternehmens. Ebenso die Bar Vodka Boom. „Die Reeperbahn ist ein anderes Pflaster, was die Gastro betrifft. Aber wenn das Nara hier läuft, wollen wir noch weitere Restaurants eröffnen“, so Polat. Ein weiteres Hotel ist bereits in Planung: In der Reeperbahn 25, dort wo derzeit noch das Cowboy & Indianer ist, soll in den nächsten Jahren ein weiteres Hotel der Polat Hotelbetriebsgesellschaft entstehen. „Dort ist das Restaurant auf dem Dach geplant“, verrät Polat. 

Apropos Dach: Auch das Hotel am Beatlesplatz soll im Sommer über eine Gastronomie auf dem Dach verfügen. Die Genehmigung für eine Rooftop-Bar wurde bereits erteilt, der Fahrstuhl funktioniert. Ob sich St. Pauli durch die zahlreichen Hotels verändern wird? Schließlich wird dort, wo bis vor wenigen Wochen noch das Molotow war, ebenfalls ein Hotel gebaut. „Ich glaube nicht, dass sich St. Pauli verändert“, vermutet Polat. 

Barchef Clement Harth  hat für die Bar eigene Signature-Cocktails kreiert / ©Alice von der Laden 
Barchef Clement Harth hat für die Bar eigene Signature-Cocktails kreiert / ©Alice von der Laden 

 

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Von einfacher Currywurst bis detailverliebtes Sushi, Alice von der Laden liebt die kulinarische Auswahl Hamburgs. Wenn sie sich nicht gerade durch die Gastro-Perlen der Stadt schlemmt, trinkt sie Astra in ihrer Stammkneipe.