Die Gastronomin Helena Gouveia und ihre Familie sind im Viertel keineswegs Neulinge. Seit 2010 führen sie das Restaurant Zur Flottbeker Schmiede. Obwohl hier mit portugiesischen Spezialitäten, einem gemütlichen Ambiente und zuvorkommendem Service brilliert wird, fehlt es der 42-jährigen Betreiberin noch immer an einem entscheidenden Faktor: der entsprechenden Größe. Bisher musste sie größeren Gruppen ab 50 Personen immer absagen. Doch das soll sich durch das Encanto jetzt ändern.
Vom Friseusalon in die Gastro
Gouveia, die nun also bald zwei Gastronomiebetriebe leitet, ist nicht dem üblichen Köchinnen-Werdegang gefolgt. Die gelernte Friseurin wurde 2010 von ihrem Mann João und ihrem Bruder Miguel davon überzeugt, das Restaurant am Jenischpark zu übernehmen. Seitdem kocht die vierfache Mutter nicht mehr nur privat, sondern zaubert jede Woche neue Gerichte auf den Teller und begeistert so Gäste aus ganz Deutschland. Die ehemalige Finalistin und mehrfache Teilnehmerin der Kochsendung „The Taste“ hat auch im Fernsehen gezeigt, was sie am Herd kann. Das hat selbstverständlich für ihr Restaurant und ihre bald entstehende Eventlocation geworben.
Feiern und anstoßen unter Reet
Das denkmalgeschützte Wirtschaftshaus in der Baron-Voght-Straße 79 von circa 1800 war lange als Eventlocation Redroom bekannt und im Besitz der Hopfgarten Lamers GbR, welche Teil des Betriebs der ehemaligen Quellental-Betreiber Christoph Lamers und Nils Hopfgarten war. Sie mussten 2024 Insolvenz anmelden und den Redroom daher schließen. Die freie Eventlocation, die nur 100 Meter entfernt von der Flottbeker Schmiede liegt, war ideal für Gouveia und di Lima, um sich ein zweites Standbein aufzubauen und sich den Traum einer Eventbar in und für die Nachbarschaft zu verwirklichen.
„Es gibt viele in meinem Alter hier in der Nachbarschaft, die abends noch Lust auf einen Drink haben und dafür nicht in die Stadt fahren wollen“, so Gouveia. „Viele, die in der Schmiede nur auf einen Drink vorbeikommen oder alle, die größere Events veranstalten wollen, können wir von nun an auf das Encanto verweisen.“ Im Encanto (portugiesisch für Verzauberung) soll es allerlei Fingerfood wie Forellenkaviar, Kartoffelchips und Käseplatten geben. Zum Trinken werden, anders als im Restaurant, nicht ausschließlich portugiesische Getränke, sondern internationale Weine, Biere und Cocktails serviert. Gouveias Bruder di Lima wird die Bar leiten und die Drinks mixen, während sie selbst die Events hosten wird.
Wir gehen mit Zuversicht und Freude in das neue Projekt!
Helena Gouveia
Die Räumlichkeiten in dem schönen Haus mit Reetdach haben bereits einen neuen Anstrich bekommen und die Vorbereitungen, um Anfang April zu eröffnen, laufen auf Hochtouren.„Natürlich haben wir großen Respekt vor der neuen Herausforderung“, erzählt sie. „Aber da wir so eine große Nachfrage für Events aller Art haben, gehen wir mit Zuversicht und Freude in das neue Projekt!“
