Am 20. Januar 2024 war es so weit: Der Nachthafen feierte Wiedereröffnung – am selben Ort, an dem vor fast genau zwei Jahren ein Feuer ausbrach und die Kneipe zerstörte. Nun leuchtet die rote Laterne draußen über der Tür in der Clemens-Schultz-Straße 93 wieder. Und auch im Inneren der Kultbar ist das Leben zurück. „Es ist noch nicht alles perfekt, aber es muss einfach wieder losgehen. Wir freuen uns sehr auf Euch“, schreibt der Nachthafen auf seiner Facebook-Page zum Re-Opening. Und das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen. „Rappelvoll war’s bei der Eröffnung“, erzählt Inhaber Wolf-Dieter „Lehmi“ Lehmann. Ursprünglich sollte der Nachthafen schon ein Jahr früher wiedereröffnen, die Bauarbeiten dauerten jedoch länger als geplant.
Der neue Nachthafen: Ganz der Alte
Von außen erstrahlt die Fassade der Kneipe mit den braunen Fenster- und Türrahmen wieder in frischem Glanz. Die Toiletten sind neu gemacht, genauso wie die Lüftungsanlage im Inneren, denn der Nachthafen wird auch weiterhin eine Raucherkneipe bleiben, die täglich ab 20 Uhr geöffnet ist. Sowieso ist vieles gleich geblieben, die Aufteilung mit den Sofas im hinteren Bereich zum Beispiel. Der bei den Gästen so beliebte Tresen hat dieselbe Form und Länge wie zuvor, „sieht jetzt aber besser aus“, sagt Lehmann. Und was die Stammkundschaft ebenfalls freuen wird: Hinter der Bar wird überwiegend das alte Personal stehen. Nur die Holzplanken an den Wänden sind verschwunden, ohnehin ein Überbleibsel von den Vorbesitzern.
Verglichen mit den Bildern von dem ausgebrannten und schwarz verkohlten Gebäude von vor zwei Jahren, hat der Nachthafen eine 360-Grad-Wandlung vollzogen. Damals brach in der Nacht auf den 12. Januar 2022 aus ungeklärten Gründen ein Feuer aus. Die Flammen griffen vom Erdgeschoss auf die Wohnungen in den zwei darüberliegenden Etagen des vierstöckigen Hauses über. Auch die Anwohnenden in den benachbarten Gebäuden mussten evakuiert werden, dabei wurden zwei Personen verletzt. Die Anteilnahme danach war groß: Bei einem Spendenaufruf auf betterplace.me kamen mehr als 16.500 Euro zusammen und auch der Vermieter unterstützte den Nachthafen, der seit 2007 ein Ankerpunkt für Nachtschwärmer auf St. Pauli ist.
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