Vincent Domeier ist müde. Der Gastronom hat die letzten Monate hart gearbeitet, aber jetzt ist er mit seinen Kräften am Ende. Der Grund: Das Lesser Panda Restaurant in der Karolinenstraße. Domeier sieht keine andere Möglichkeit, als sein Restaurant zum 30. November zu schließen.
Vor rund sechs Jahren gründete Vincent Domeier gemeinsam mit Florian Ridder das Lesser Panda. Ridder, Küchenchef in renommierten internationalen Restaurants, und der gelernte Immobilienmakler Domeier wagten den Schritt in die Selbstständigkeit, zunächst mit verschiedenen Pop-up-Restaurants und sind mit die ersten, die Ramen in Hamburg verkaufen. Das Konzept überzeugte. Im Mai 2019 eröffneten sie in der Location gegenüber den Messehallen das Lesser Panda Restaurant. Während der Corona-Pandemie haben Ridder und Domeier nicht nur Kochboxen gepackt, sondern auch Online-Kochkurse gestartet, die die Lesser-Panda-Ramen in die heimischen Küchen brachten. Ramen-Zutaten, Grilled-Cheese-Sandwiches, Chilisoßen und mehr wurden über den Onlineshop verkauft und die Marke Lesser Panda wurde größer und größer. Sogar ein eigenes Kochbuch hat Ridder veröffentlicht.
Uns war von Anfang an wichtig, dass wir keine klassische Gastronomie leben
Vincent Domeier
„Uns war von Anfang an wichtig, dass wir keine klassische Gastronomie leben, sondern auch noch ein Privatleben haben“, erzählt Vincent Domeier. So kam es, dass die beiden Gastronomen bereits vor drei Jahren aus Hamburg weggezogen sind, Ridder auf seinen eigenen Hof in der Altmark, Domeier nach Berlin. „Wir haben den Laden aus der Ferne geleitet. Was nicht bedeutet, dass weniger Liebe drin steckt“, erklärt Domeier. Als kreative Köpfe haben sie neue Ideen konzipiert, eine Restaurantleiterin hat gemeinsam mit einem engagierten Team das tägliche Geschäft gemeistert. Doch 2023 hörte die Restaurantleiterin auf, und „danach wurde es ein bisschen kriselig“, erinnert sich Vincent Domeier.
Der rote Panda bleibt
Anfang 2024 entscheiden sich Domeier und Ridder den Onlineshop zu pausieren, um sich mehr auf das tägliche Geschäft zu konzentrieren. Schon jetzt schläft Domeier ständig in Hamburger Hotels. Gesundheitliche Probleme sorgen schließlich dafür, dass sich Ridder im Mai ganz aus dem Lesser Panda zurückzieht und Domeier als alleiniger Geschäftsführer die Fäden in der Hand hält. „Ich hatte vor, das alleine weiterzumachen, doch irgendwann wurde mir klar, dass es so nicht lief.“ Vier Monate schläft Domeier im Hotel, baut zwar wieder ein Team auf, aber ist ausgelaugt. „Dieses Jahr hat mich so viel gelehrt, wie kaum ein anderes Jahr“, gibt er zu. Die Entscheidung, das Lesser Panda zu schließen, ist ihm nicht leicht gefallen. Doch die Marke behält er: „Es gibt viele Möglichkeiten, was man damit machen kann. Ich kann schon sagen, dass es keine Gastronomie im klassischen Sinne wird.“ Der süße rote Panda bleibt. Wie, das bleibt abzusehen. Vincent Domeier wird in den nächsten Wochen über Instagram die Geschichte des Lesser Panda und den Weg zu der Entscheidung den Laden zu schließen bekanntgeben.
Neues Konzept
Während das Team rund um Vincent Domeier sich für die letzten Abende in dem Restaurant im Karoviertel vorbereiten, planen die neuen Mieterinnen bereits ihre Eröffnung. Wer es ist und wann es so weit ist, wird zeitnah veröffentlicht.
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Öffnungszeiten
Von einfacher Currywurst bis detailverliebtes Sushi, Alice von der Laden liebt die kulinarische Auswahl Hamburgs. Wenn sie sich nicht gerade durch die Gastro-Perlen der Stadt schlemmt, trinkt sie Astra in ihrer Stammkneipe.
