Es ist eines der ältesten griechischen Restaurants der Stadt: Das Dionysos in Eimsbüttel gibt es schließlich schon seit über 50 Jahren. Doch oll und angestaubt ist hier nichts. Seit Michalis Josing im Jahr 2000 das Restaurant von seiner Mutter Katerina übernommen hat, hat er es immer wieder neu erfunden.
Und investiert: Gipssäulen und griechische Statuen sucht man hier vergeblich; stattdessen ist das Ambiente seit der letzten großen Renovierung modern, gemütlich, gehoben. Und auch die Karte zeigt ein stilsicheres Griechenland: Überfüllte Grillteller mit Tsaziki haben die Gäste hier schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Mit einer gehobenen Küche hat sich Michalis Josing schon mehrfach den Genuss-Guide-Testsieg erkocht.
Jetzt also ein neuer Turn: Mit Küchenchef Giannis Marakas aus dem The Greek – Josing hatte das Restaurant am Randes des Portugiesenviertels im September 2024 nach acht Jahren aufgegeben – feilte der umtriebige Inhaber an einem neuen Konzept. Das ist jetzt seit Anfang Dezember am Start: „Wir sind eine Gastro-Taverne“, betont Josing. „So lässig wie eine Taverne, aber mit richtig gutem Essen!“
Sharing ist jetzt das Motto: Auf den Tisch kommen neben den klassischen Mezedes mehrere kleine Hauptgerichte zum Teilen – zum Beispiel Kalbsleber mit Buttersalbei, Rote-Bete-Salat, Zucchinibällchen, ein Spieß von Ribeye Steak oder griechische Bauernwurst. „Auf der Karte stehen traditionelle und ganz alte Gerichte, die wir wieder ganz neu interpretieren“, betont Josing, der die Gäste auch mit wechselnden Empfehlungen des Tages überraschen möchte. Und weil zu einer Taverne nicht nur kleine Gerichte gehören, gibt es natürlich auch viel Wein. Griechischen überwiegend – logisch. Dem The Greek trauert Josing nicht mehr nach. „Das ist vorbei“, sagt er. „Ich will mich jetzt voll auf das Dionysos konzentrieren und verlässlich für meine Gäste da sein.“
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