Zwischen unzähligen Bars und Restaurants in der Schanze hat eines von Hamburgs neuesten Konzepten ein festes Zuhause gefunden: Pizzasandwiches. HipHop-Musik und der unwiderstehliche Geruch von frisch gebackenem Teig heißen die Kunden bei Bolle Pizza willkommen. In dem kleinen Laden in der Bartelsstraße gibt es die Pizza ab sofort als Sandwich.
Pizza als lässiges Streetfood
Gründer John Drewes, der in einem kleinen Dorf nördlich von Hamburg aufgewachsen ist, erinnert sich noch gut an einen Besuch in Neapel, wo er die Pizza auf ganz neue Arten entdeckte – zum Beispiel gefaltete oder gebratene Pizza. Seine Idee: Pizza als lässiges Streetfood – ein Stück Neapel mitten in der Stadt. „Als ich über diese Art der Pizzazubereitung gestolpert bin, hat es in meinem Kopf klick gemacht“, sagt Drewes. „Die Leute lieben Streetfood. Die italienische Küche und insbesondere die Pizza sind das bekannteste und beliebteste Essen der Welt. Warum also gibt es in Hamburg kein italienisches Streetfood?“
Für Drewes, der in der Werbung arbeitet, war es genau der richtige Moment, um seine Idee in Hamburg umzusetzen. Er hatte erkannt, dass junge Menschen immer mehr auf das setzen, was er die „Snackifizierung des Essens“ nennt: Weg dem klassischen Zyklus von Frühstück, Mittag- und Abendessen zu folgen, würden sie über den Tag verteilt kleinere Snacks zu sich nehmen. Die teigige, einem Kebab ähnelnde Pizza ist genau dafür gemacht: Sie lässt sich mit einer Hand essen, ist in drei bis vier Minuten fertig und passt perfekt zu jeder Tageszeit.
Die Snackifizierung des Essens
Ob das Konzept in Hamburg ankommt, haben die Bolle-Macher zunächst in einigen Pop-ups getestet. Hier konnten Drewes und CEO Martin Lohr einiges dazulernen und an den Stellschrauben drehen. „Anfangs mussten die Leute sehr, sehr lange auf ihre Sandwiches warten“, sagt Drewes. „Dann hatten wir mit der Menge des Teigs zu kämpfen, den wir auf kleinstem Raum herstellen mussten, während der Laden geöffnet war. Aber etwas, das ich auf einer Metaebene gelernt habe, ist, dass die Leute das Produkt mögen.“
Doppeltes Backen für die Zeitoptimierung
Heute haben die Pizzamacher „die kleinen Teile des Prozesses optimiert“, wie sie sagen. Nach einem Workshop mit Marco Fulo, dem „Pizzaweltmeister“ aus London, führten die beiden das doppelte Backen ihrer Sandwiches ein, was die Zeit zwischen Bestellung und Lieferung erheblich verkürzt hat. Durch ein zweites, viel kürzeres Backen bleibt das Sandwich länger knusprig und die Vorbereitungszeit wird von sechs auf drei Minuten reduziert, erklärt Drewes. „Es ist kein Qualitätsopfer“, betont er. „Alle Kunden, die ich gefragt habe, haben den knusprigeren Rand bevorzugt – und der Zeitvorteil summiert sich einfach.“
Das sorgt für noch mehr glückliche Gäste, die zufrieden in ihre Pizzasandwiches beißen. Und weil die so gut ankommen, denkt das Duo bereits an weitere Standorte. Für März ist bereits die Eröffnung eines Flagship-Lokals in Ottensen geplant. Hier sollen dann nicht nur die Pizzasandwiches angeboten, sondern in einer gläsernen Produktion auch für alle einsehbar hergestellt werden.
