Mit ihrer Spezialisierung auf allerlei Reisgerichte hat die 35-Jährige das foodlab Accelerator Programm erfolgreich abgeschlossen. Mit fünf weiteren Mitbewerberinnen und Mitbewerbern hat sie über Monate hinweg alles gelernt, was man in der Gastro so wissen muss. Dabei hat sie bereits die Chance bekommen, in verschiedenen Pop-up-Store-Versionen das Konzept zu testen und sich im echten Gastronomiealltag zu beweisen. Mit ausgefallenen Milchreisvariationen und verschiedenen Risottogerichten – das alles mit saisonalen und regionalen Zutaten – hat sie neben dem Publikum auch die Jury überzeugt. Bis zum Ende des Programms haben es neben Schumacher nur zwei weitere der ursprünglich sechs Start-ups durchgezogen. Die restlichen drei sind frühzeitig aus persönlichen oder finanziellen Gründen aus dem Programm ausgetreten.
Die Gründerin von Toens hat bereits vor einigen Jahren ihr Konzept als Pop-up testen dürfen. Als gelernte Barista lag allerdings ihr Fokus zunächst auf Heißgetränken. Da sie auch Süßspeisen anbieten wollte und kein besonderes Ass im Backen gewesen sei, kam sie auf die Milchreisspeisen. Speziell ihre Kombination aus Hafermilchreis und verschiedenen Obstkompotts oder klassisch mit Zimt kamen besonders gut an. „Ich wusste, dass mein Konzept einfach gut ist. Deswegen wäre es einfach schade gewesen, nicht weiterzumachen“, so Schumacher. Mit der Teilnahme am Accelerator Programm habe sie noch das nötige „Gastro 1×1“ lernen dürfen wie zum Beispiel den Umgang mit Kassensystemen oder Angestellten. Insbesondere das Netzwerken und der Kontakt zur Branche zählten zu ihren persönlichen Highlights. Auch die letzte Generalprobe ihres Konzepts sei ein großer Erfolg gewesen, ihre süßen und salzigen Produkte seien sehr gut angekommen. „Bei der Verleihung des Preises haben wir besonders darauf geachtet, wer die größte Gesamtleistung erbracht hat“, führt foodlab-Gründerin Christin Siegemund aus. „Besonders durch ihre Entwicklung, dem erwirtschafteten Umsatz und ihrer Reichweite hat Toens uns überzeugt.“
Das Produkt wortwörtlich an den Markt bringen
„Aufregung pur“ sei es während der Verleihung für Antonia Schumacher gewesen. „In der ganzen Zeit sind wir richtig zu einer kleinen Familie zusammengewachsen. Der Rahmen war total nett.“ Außer „Ruhm und Ehre“, wie die Köchin scherzt, gab es von den Sponsoren des Programms noch weitere Unterstützung für ihren Weg. Neben einem Kassen- und Reservierungssystem von gastronovi und einer Trendreise nach Venedig mit Marrone konnte sie sich noch über einige weitere Goodies freuen.
Ein eigenes Restaurant möchte Schumacher aber noch nicht eröffnen. Vorerst konzentriert sie sich jetzt erst mal auf Wochenmärkte und Catering-Events. Für den Frühsommer befindet sie sich grade noch in der Planung eines eigenen Trailers, mit dem sie zu den Märkten der Stadt fahren kann. Neben ihrem cremigen Risotto wird es dort natürlich auch den Hafermilchreis geben. Außer dem Zimt-und-Zucker-Klassiker soll es auch Varianten mit Cherryblossom-Sirup oder Erdbeercashewmus geben. „Ich möchte immer saisonale Produkte zum Milchreis hinzufügen und diese – wortwörtlich – auf den Markt bringen“, verspricht Schumacher.
„What the food“ auf der Internorga
Das Finale des Accelerator Programms fand am 15. März auf der diesjährigen Internorga statt. Auf einer der größten Gastronomiemessen Europas war das foodlab wie jedes Jahr wieder mit eigener Bühne und Programmpunkten vertreten. Unter dem Motto „What the food“ gab es verschiedene Vorträge zu Themen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung der Gastronomie. Neben der Preisverleihung wurden hier die drei Konzepte vorgestellt. Das hat den werdenden Gastronominnen und Gastronomen die Möglichkeit gegeben, sich noch mal zu präsentieren und wichtige Kontakte zu knüpfen.