Frau Eggers, das Westfield Hamburg-Überseequartier soll im Frühjahr 2024 eröffnen. Wie ist der aktuelle Stand, werden Sie das Ziel voraussichtlich erreichen?
Wir befinden uns weiterhin voll im Zeitplan. An allen Ecken im Quartier tut sich etwas und man kann immer mehr erkennen, was hier entsteht. Wir hatten in den letzten Wochen mehrere Richtfeste. Das sind immer schöne Anlässe für alle Beteiligten, um sich mal auf die Schulter zu klopfen und sich vor Augen zu führen, was schon alles erreicht wurde. Wir gehen weiterhin fest davon aus, im Frühjahr 2024 zu eröffnen.
Haben die aktuellen Krisen Ihre Planung beeinflusst?
Unsere Pläne für das Westfield Hamburg-Überseequartier wurden durch die aktuellen Krisen nicht beeinflusst. Ganz im Gegenteil, wir sind von unserer Strategie nach wie vor vollständig überzeugt. Auch bei unseren Gesprächen mit anderen Marktteilnehmern und Branchenkennern merken wir, dass das Interesse am Projekt ungebrochen groß ist. Das Quartier wird ein Musterbeispiel für einen Ort sein, wo Handel, Gastronomie, Freizeitkonzepte, Hotels und Büros langfristig die höchste Attraktivität für Besucher:innen aufweisen werden. Gerade nach der Krise ist es noch wichtiger, tolle Gastronomie mit tollen neuen Flächen und Konzepten anzubieten. Zusammen sein, Erlebnisse und auch Erinnerungen zu schaffen, hat uns doch allen gefehlt während der Krise, und das Gefühl bietet so nur lokale und erstklassige Gastronomie, deswegen haben wir Platz für bis zu 40 gastronomische Konzepte.
Was genau ist im südlichen Überseequartier geplant?
Das Westfield Hamburg-Überseequartier wird ein einzigartiges Mixed-Use-Quartier mit 14 Gebäuden, das Lebens- und Arbeitsräume mit attraktiven Kulturangeboten und Freizeitmöglichkeiten sowie innovativen Einzelhandels-, Gastronomie- und Unterhaltungskonzepten verbindet. Dort entstehen insgesamt 579 Wohnungen, Büros für 4000 Arbeitsplätze, drei Hotels und ein Kreuzfahrt-Terminal. Dabei überzeugt das Quartier auch durch seine Lage direkt an der Elbe und die gute infrastrukturelle Einbettung: Egal ob zu Fuß, mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – das Westfield Hamburg-Überseequartier wird für jeden einfach erreichbar sein.
Auf welcher Größe erstreckt sich das Konzept?
Das gesamte Areal erstreckt sich auf einer Fläche von circa 419.999 Quadratmetern. Davon sind knapp 80.500 Quadratmeter als Mietfläche für Einzelhandel, Gastronomie sowie Entertainment und Kultur ausgewiesen, also insgesamt circa 200 Flächen.
Im Westfield soll es mehr als 40 Gastronomiekonzepte geben. Diese sind aufgeteilt in vier Kategorien: The Waterfront, The Neighbourhood, The Soulkitchen und Coffee & Deli. Was verbirgt sich hinter den jeweiligen Kategorien?
The Waterfront steht für außergewöhnliche Gourmet-Erlebnisse, gehobene Atmosphäre und eine branchenführende Auswahl an Restaurantbetrieben, die einzigartig kreierte Speisen anbieten. Highlight dieses Clusters wird die Sky Restaurant & Bar-Fläche im 13. Stock. Hier gibt es nicht nur fantastische Menüs zum Genießen, sondern auch einen einmaligen Blick auf die Stadt und den Hafen. The Neighbourhood wird im wahrsten Sinne des Wortes der Nachbarschaftstreff mitten im Herzen des Westfield Hamburg-Überseequartiers. Hier treffen sich Anwohner:innen, Büroangestellte und Tourist:innen, um alltagstaugliche gastronomische Angebote in ungezwungener Atmosphäre genießen zu können. The Soulkitchen wird ein Ort für ausgefallene und aufregende Food-Konzepte. Hier bekommt man quasi alles: schnelle und preiswerte Mahlzeiten, einen kleinen Snack vorm Kinobesuch oder aber auch einen kleinen Energy-Kick in der Mittagspause. Coffee & Deli steht für Ankerpunkte, die über das gesamte Westfield Hamburg-Überseequartier verteilt sind. Hier finden Besucher:innen die Gelegenheit, einen Kaffee zu trinken, ein Stück Kuchen oder etwas anderes Süßes zu essen oder einfach mal kurz zur Ruhe zu kommen.
Erste Gastronomien stehen bereits fest: etwa Big Chefs, Goa, Quan 36, Luicella’s Ice Cream. Gibt es schon weitere Gastronomien, die in das Überseequartier einziehen?
Besucher:innen können sich unter anderem über UF Poké Bar freuen, die ihr Bowl-Konzept ins Westfield Hamburg-Überseequartier bringen. Kaffee-Freunde dürfen sich über die schwedische Kette Espresso House und das bekannte US-Unternehmen Starbucks freuen. Wer schon immer mal japanische Soufflés probieren wollte, sollte unbedingt bei Lu Soufflé vorbeischauen, ein Hamburger Unternehmen, welches unfassbar gute Soufflés serviert.
Gibt es einen Leitfaden dafür, welche Gastronomien ins Westfield sollen – etwa bei der Ausrichtung der Küche oder der Zielgruppe?
Grundsätzlich ist es uns wichtig, dass alle Konzepte zu unserem Quartier, unserem Qualitätsanspruch und vor allem zu den Gästen passen. Unser Anspruch ist es, so viele neue und spannende und auch lokale Konzepte wie möglich ins Westfield Hamburg-Überseequartier zu bringen. Natürlich sind auch ein paar große Marken wichtig, wie Starbucks. Über die Kooperation freuen wir uns sehr, aber die Abwechslung und auch kleinere trendige Konzepte sind wichtig. Foodtrends müssen abgebildet, jedoch nicht kurzlebig sein. Wir sind Partner und entwickeln auch einzelne Konzepte extra mit den Gastronomen für das Quartier.
In Centern gibt es eher schnelle Küche. Ist das hier anders?
Der Mix macht’s. Dank der vier verschiedenen Cluster The Waterfront, The Neighbourhood, The Soulkitchen und Coffee & Deli können Besucher:innen ganz nach Lust und Laune entscheiden, wonach ihnen der Sinn steht. Egal ob schnell etwas auf die Hand oder gemütlich ein neues Food-Konzept ausprobieren. Hier wird alles möglich sein.
Sind viele in Hamburg ansässige Gastronomien an einem weiteren Standort im südlichen Überseequartier interessiert?
Mit namhaften Marken wie Luicella’s Ice Cream, UF Poké Bar, Quan 36 oder goa haben sich bereits mehrere lokale Gastronom:innen für einen weiteren Standort im Westfield Hamburg-Überseequartier entschieden. Darüber hinaus befinden wir uns mit mehreren namhaften und auch mit vielen lokalen Gastronom:innen in Gesprächen, darunter fallen auch Fine Dining und Casual-Fine-Dining-Konzepte.
Welche Besucher-Zielgruppe spricht das südliche Überseequartier an?
Das Westfield Hamburg-Überseequartier ist für jeden spannend: direkte Anwohner:innen, Tourist:innen, die vielleicht gerade mit dem Kreuzfahrtschiff vor Anker liegen, Hamburger:innen und natürlich auch Besucher:innen aus dem Umland. Mit dem Angebotsmix aus lokalen, nationalen und internationalen Marken sprechen wir alle an, egal ob jung oder alt. Mit Entertainment-Angeboten wie Lego Discovery, einem Kino oder dem Port des Lumières bieten wir für alle Altersklassen etwas.
Noch mal das Thema Krisen: Haben Sie Sorge, dass weniger Menschen bereit sind, das Shopping- und Kulturangebot im südlichen Überseequartier zu nutzen?
Nein, gerade die Lockdowns in der Corona-Pandemie haben uns noch einmal mehr in unseren Plänen bestätigt: Wir schaffen dort einen Ort für zwischenmenschliche Begegnungen, an dem die Menschen gerne zusammenkommen und ihre Zeit miteinander verbringen – also genau das tun können, was wir alle während der Pandemie so schmerzlich vermisst haben. Und genau dafür schaffen wir mit dem Westfield Hamburg-Überseequartier im einzigartigen Flair der HafenCity den richtigen Rahmen.
Warum braucht es ein solches Konzept in Hamburg?
Wir machen Hamburg noch ein Stück attraktiver, indem wir das Angebot des Erlebnisses erweitern. Für Hamburg kreieren wir einen Ort, an dem man den ganzen Tag verbringen kann. Außerdem wollen wir unseren Gästen Erinnerung schaffen und somit ein zusätzlicher Anziehungspunkt für die ganze Stadt sein. Daneben schaffen wir Arbeitsplätze, Wohnungen und bieten eben auch Gastronomen und lokalen Konzepten Chancen, die woanders vielleicht nicht einfach umsetzbar sind.
Was bedeutet das Projekt für die HafenCity?
Durch das Westfield Hamburg-Überseequartier wird ein zentraler Ort der HafenCity mit architektonisch anspruchsvollen Hotels, Geschäften, Büroflächen und Wohnungen neu belebt. Anwohner:innen und Besucher:innen können sich über vielfältige Nutzungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Ansprüche freuen.
Und welche Folgen hat es für die Hamburger Innenstadt?
Wir sehen das Westfield Hamburg-Überseequartier nicht als Konkurrenz zur Hamburger Innenstadt – vielmehr verlängern und erweitern wir diese entlang der Dom-Achse bis zur Elbe. Auch setzen wir auf großzügige Flagship-Stores und neuartige Konzepte, die wir individuell mit unseren Partnern entwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass dadurch Besucher:innen aus der Metropolregion und darüber hinaus angezogen werden, sodass auch die gesamte Hamburger Innenstadt davon profitiert.
Die Unibail-Rodamco-Westfield betreibt 78 Destinationen in zwölf Ländern. Worin unterscheidet sich der Standort in Hamburg?
Beim Westfield Hamburg-Überseequartier handelt es sich nicht um ein Shopping-Center. Es wird ein Mixed-Use-Quartier, dass den Anwohner:innen und Besucher:innen alles bieten wird, was sie im Alltag brauchen. Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, Büros, Ärztehäuser und noch vieles mehr. Und all das so zentral gelegen, dass es innerhalb von fünf Minuten fußläufig erreichbar ist.
Hatten Sie das Projekt in Hamburg schon länger im Blick?
Wir haben mit einigen Mitbewerbern 2014 an der Ausschreibung teilgenommen und das Gesamtkonzept hat überzeugt. Es geht nicht um die Anzahl der Quartiere und Center, die wir entwickeln, bauen und langfristig betreiben, sondern um die Qualität, die Stadt an sich und die potenziellen Gäste. Hamburg ist eine großartige Stadt mit einem noch immer riesigen Potenzial und einer langen Historie. Die Verbindung von Moderne und Historie und die Hamburger Kultur sind einzigartig. Wir freuen uns jetzt schon bald alle Hamburger willkommen zu heißen und ein Teil der Stadt sein zu dürfen.