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Sarah Wiener Stiftung

Ernährung als Schlüssel zu einer besseren Welt?

Unsere Ernährungsweise entscheidet nicht nur über unsere Gesundheit, sondern auch über unseren ökologischen Fußabdruck. Die Sarah Wiener Stiftung lenkt mit praktischer Ernährungsbildung bei Kindern frühzeitig den Kurs in Richtung bewussten und nachhaltigen Genuss

12. Dezember 2024 von Alina Fedorova

Mit Initiativen wie „Ich kann kochen!“ trägt die Sarah Wiener Stiftung seit 2007 zur frühzeitigen Ernährungsbildung bei /©Sarah Wiener Stiftung
Mit Initiativen wie „Ich kann kochen!“ trägt die Sarah Wiener Stiftung seit 2007 zur frühzeitigen Ernährungsbildung bei /©Sarah Wiener Stiftung

Ernährung prägt unser Leben und unsere Umwelt nachhaltig – und zwar von Anfang an. Schon in der Kindheit formen sich unsere Ernährungskompetenzen, der Geschmackssinn und unser Verständnis von Genuss. Genau hier setzt die Sarah Wiener Stiftung an: Mit Bildungsprogrammen an Kitas, Schulen und Familienzentren rund um gesunde und nachhaltige Ernährung will sie Kinder frühzeitig befähigen, bewusste Entscheidungen zu treffen und vor allem zum Selber-Kochen animieren. Gründerin Sarah Wiener – TV-Köchin, Unternehmerin und Umweltaktivistin – gründete die Stiftung aus persönlicher Überzeugung: „Ernährung ist unser Pfeiler, die Basis unserer Existenz, unserer Identität und unserer Kultur.“ Somit sei es eine gesellschaftliche Aufgabe, den Kindern den bestmöglichen Start für ihr gesamtes Leben zu ermöglichen, um auch die Schere der sozialen Ungerechtigkeiten zu schließen.

Die Sarah Wiener Stiftung schafft durch vielseitige Programme Ernährungskompetenz bei Kindern

Seit ihrer Gründung 2007 hat die gemeinnützige Stiftung über 1,6 Millionen Kinder erreicht und rund 34.000 Fachkräfte an öffentlichen Bildungseinrichtungen geschult. Mit dem Ansatz der praktischen Ernährungsbildung wird die Ernährungskompetenz durch eigenes Erleben und Handeln gefördert – von der Auswahl der Lebensmittel über das Selber-Kochen bis hin zum gemeinsamen Genießen. Dabei werden nicht nur „Küchenkniffe“ und Kochtechniken vermittelt, sondern auch ein grundlegendes Verständnis für gesunde und nachhaltige Ernährung. Vielseitige Programme vereinen dabei Nachhaltigkeit, Gesundheit und Genuss und setzen einen wichtigen Grundstein im Leben der Kinder, die später selbst zu Eltern werden.

Mit der von der Barmer Krankenkasse finanzierten Ernährungsinitiative „Ich kann kochen!“ werden Pädagogen und Lehrkräfte zu „Genussbotschaftern“ fortgebildet. Durch Kochkurse, Sinnesübungen und gemeinsames Essen soll eine gesunde Esskultur im Kita- und Schulalltag verankert werden. Mit anderen Programmen wie „Essen entdecken!“ lernen Kinder auf Bio-Bauernhöfen die Lebensmittel in natürlicher Form kennen und auch Eltern werden durch ergänzende praktische Tipps sowie digitale Angebote an die Hand genommen. In Hamburg sind die Initiativen bereits an 177 Kitas der „Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas gGmbH“ vertreten, dessen Mittagessen zudem mit dem FIT-KID-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. ausgezeichnet wurde. Auch der Demeter zertifizierte Bio-Hof Gut Wulfsdorf in Ahrensburg ist als „Lernort Bauernhof“ ein Partnerbetrieb der Sarah Wiener Stiftung. 

Ernährung ist unser Pfeiler, die Basis unserer Existenz, unserer Identität und unserer Kultur

Sarah Wiener

Ernährungskompetenz als Basis einer gesünderen Gesellschaft

Wenn Kinder erleben, dass sie mit wenigen Zutaten etwas Eigenes schaffen können, wächst nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ihre Fähigkeit, Verantwortung für sich und ihre Umwelt zu übernehmen. Wiener fasst dies mit dem Begriff der „Selbstwirksamkeit“ zusammen: „Nur wer selber kocht, kann frei wählen und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen“. Dieser Ansatz ist ein Grundpfeiler der Stiftung, die Ernährungskompetenz als Basis für eine nachhaltigere, gerechtere und gesündere Gesellschaft versteht​. Solche grundlegenden Erfahrungen seien essenziell, damit Kinder die Autonomie über den eigenen Körper erlangen. „Es ist so schön zu sehen, wenn sie ihr selbst kreiertes Werk bestaunen, mit Genuss essen und stolz auf sich sind“, so die Gründerin.

Für ihr Engagement erhielt die Sarah Wiener Stiftung 2023 die nationale Auszeichnung „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der UNESCO-Kommission. Dieser Erfolg ist laut Wiener vor allem ein Verdienst des gesamten Teams, das mit viel Energie die Vision der Stiftung umsetzt. „Man kann viele tolle Ideen haben. Aber ohne Menschen, die sie in die Tat umsetzen, bleibt es nur eine Idee“, betont Wiener.

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Ob Phở Bo oder Ramen: Asiatische Nudelsuppen könnte Alina Fedorova zu jeder Jahres- und Tageszeit schlürfen. Lange Zeit in der Gastro tätig, hat sie Tablett gegen Tastatur getauscht und schreibt jetzt über Hamburgs Gastro-Szene. Oft steht sie selbst hinterm Herd und kocht Rezepte aus aller Welt.