Wenn die Blätter sich an den Bäumen rot und gelb färben, das Wetter mild und feucht ist und die Sonnenstrahlen im Wald wieder ihren Weg durch die dichten Baumkronen finden, ist Pilzsaison. Die goldene Jahreszeit eignet sich perfekt dazu, um sich auf einen Spaziergang in den Wald und dort auf die Suche nach Speisepilzen zu begeben. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten: die richtigen Orte, den Unterschied zwischen essbaren, ungenießbaren oder sogar giftigen Pilzen zu kennen und das richtige Werkzeug.
Regenjacke und feste Schuhe an, los geht’s
Das wichtigste Utensil zum Pilze sammeln in Hamburg, ist ein scharfes Messer. Dazu eignet sich am besten ein Pilzmesser mit geschwungener, scharfer Klinge, an dessen Ende oft eine kleine Bürste befestigt ist. Ein Taschen- oder Küchenmesser tut es allerdings auch. Grob herausreißen sollte man die Pilze jedoch nicht, da dabei das Myzelgeflecht geschädigt werden kann. Ein luftdurchlässiges Gefäß, idealerweise ein Körbchen, ist wichtig, damit die Pilze nicht schwitzen und sich ihr Eiweiß nicht zersetzt. Wetterfeste Kleidung sorgt für warme Füße und trockene Klamotten.
In Norddeutschland wachsen einige Sorten beliebter Speisepilze. Augen offen halten sollte man nach Maronen, Steinpilzen, Pfifferlingen, Krauser Glucke, Rotkappen und Morcheln. Anfänger:innen sollten jedoch nicht ohne erfahrene Begleitung losziehen, denn all die leckeren Speisepilze haben täuschend gleich aussehende Doppelgänger, die giftig sein können. Maronenröhrlinge und Steinpilze etwa lassen sich leicht mit dem Gallenröhrling verwechseln. Dieser ist zwar nicht giftig, jedoch bitter.
Augen auf bei diesen Pilzsorten
Pfifferlinge sind beliebte Speisepilze und wachsen vorwiegend in der Nähe von Laubbäumen und auf moosigem Untergrund. Oftmals ist er von etwas Laub- oder Nadelstreu bedeckt. Hat man einen gefunden, ist der nächste meist nicht weit: Denn Pfifferlinge wachsen häufig in Gruppen an einer Stelle. Täuschend echt sieht sein Doppelgänger, der falsche Pfifferling, aus. Erkennbar ist er an seiner orangen Färbung und einem faden Geschmack. Von Spätsommer bis Spätherbst stehen die Chancen gut, Pfifferlinge im Wald zu sammeln.
Vor allem zwischen September und Dezember zu finden ist die Krause Glucke. Nicht nur der Name klingt ungewöhnlich, auch der Pilz ist es. Er sieht aus wie ein Badeschwamm und wächst am Fuße von Baumstämmen oder Stümpfen von Fichte, Douglasie und Waldkiefer. Zum Verwechseln ähnlich sieht sie der der Bauchwehkoralle, die giftig ist.
Rotkappen gehören, wie Maronen auch, zur Familie der Röhrlinge. Sie wachsen zwischen August und Oktober überwiegend unter Birken, Espen und Zitterpappeln, aber auch in Nadelwäldern. Sie schmecken angenehm mild und sehen dem ebenso genießbaren Birkenpilz und der falschen Rotkappe zum Verwechseln ähnlich.
Die Morchel ist ebenfalls ein beliebter Speisepilz. Oftmals wachsen die drei bis fünf Zentimeter großen Pilze unter Eschen und stechen dort durch ihr wabenartiges Aussehen hervor. Vorsicht ist geboten, da die Morchel der hochgiftigen Frühjahrsmorchel sehr ähnlich sieht.
Die schönsten Sammelgebiete
Einige Ausflugsziele im Hamburger Umland bieten sich nicht nur für einen Tagestrip an, sondern sind auch Fundorte für heimische Pilze. Dazu zählen zum Beispiel der Klövensteen im Westen der Stadt, die Lüneburger Heide in Niedersachsen, die Hahnheide, das Billetal, der Beimoorwald und der Sachsenwald in Schleswig-Holstein, das Waldgebiet Stuck in der Nähe Harburgs, sowie Rosengarten, das Niendorfer Gehege und der Volksdorfer Wald. Überall gilt allerdings: Früh kommen lohnt sich, denn die Konkurrenz schläft nicht.