Der Altonaer Fischereihafen
Die Straße der Heringe
Es ist Samstagmittag und Tourguide Manuela steht, umringt von ihrer Gruppe, mitten im Herzen des Fischereihafens an der Großen Elbstraße. Sie erzählt von großer Geschichte, den Dänen, dem Hafen und taucht ein in längst vergangene Zeiten. Gespannt lauscht die Gruppe und schaut auf das bunte Treiben der Großen Elbstraße und der Elbe.
„Sie stehen im ersten Freihafen Europas. Ständig gen Westen erweitert, gab es hier einst große Werften, Industrie, Reepschläger, Segelmacher, aber auch Bank, Börse, Kran und Waage. Hier wurden die Rohstoffe aus allen Ecken der Erde auch gleich verarbeitet. Aber vor allem gab es Fisch!“, erzählt Manuela und zeigt auf: Der Lebensnerv des Hafens war schon immer die Große Elbstraße, auch die „Straße der Heringe“ genannt. Hier wurde Fisch gehandelt und verarbeitet. „Ab 1845 fährt hier die legendäre Schellfischbahn, die alles miteinander verbindet: Fischfabriken, Räuchereien und alle anderen Industrien. 1895 eröffnet die Fischauktionshalle, in der nun regionaler Fisch, aber auch Hochseefisch, Krebse, Krabben, Muscheln und Schalentiere gehandelt werden. Und wenn die Heringssaison begann, wurden hier in den Altonaer Öfen täglich Tausende Heringe geräuchert.“
Und so fesselt Manuela ihre Gäste mit spannender Geschichte rund um den Fisch, um dann auch gleich zum ersten Restaurant aufzubrechen: „Starten wir auf unserer heutigen Tour mit Fisch“, sagt sie und schlendert mit ihrer Gruppe zielstrebig zum ersten kulinarischen Stopp einer dreistündigen kleinen und doch großen und genussvollen Reise durch ein spannendes Altona damals und heute. Enden wird die Tour im quirlig-bunten Ottensen. Das Thema Fisch wird die Gruppe dabei die ganze Zeit begleiten.
Heute ist der Altonaer Fischereihafen ein wahres Schlemmerland für Fisch-Liebhaber und Fans bester Meeresfrüchte, Muscheln und Schalentiere. Wir wollten von den Tourguides natürlich wissen, wo sie am liebsten einkehren.
Hier essen unsere Tourguides Fisch
Tourguide Jo
Fabios Fischbistro & Feinkost
Gute Fischbrötchen gehören hierher wie der Dom zum Heiligengeistfeld. Als Guide gehe ich daher nicht nur mit unseren Gästen zu Fabios Fischbistro & Feinkost, sondern auch mit Freunden bei jedem Hamburg-Besuch oder einfach, wenn ich ich Lust auf Fisch habe. Was Marion mit ihrem Team auf den Teller bringt, ist vom Feinsten: in üppigen Portionen, frisch und immer äußerst lecker.
Es gibt täglich viele und wechselnde Sorten Fisch, hausgemachte Feinkostsalate, Backfisch und knackige, reichlich belegte Fischbrötchen stehen auf der Speisekarte. Hier wird alles selbst gemacht: die Marinaden, Remouladen, Soßen, Dips. Der Fisch wird im eigenen Ofen geräuchert und eingelegt. Mein Tipp: die Fisch & Chips sind hier mein absoluter Hamburger Favorit. Und dann noch schön schmausend in der Sonne sitzen und das Fischereihafenflair genießen. Was braucht das norddeutsche Herz mehr …
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Öffnungszeiten
Tourguide Manuela
Marseille
Seit 15 Jahren bietet das Restaurant Marseille feinste Küche in einem besonderen Ambiente: klein, fein, stilvoll und herzlich. Die Karte ist wechselnd, täglich frisch und immer mit absoluter Raffinesse. Das Marseille ist nicht einfach nur ein sehr gutes Restaurant, es ist ein besonderer Ort, eine gelungene Komposition feinster Kochkunst, bester Zutaten herzlicher Gastgeberkultur und einer stimmigen Philosophie des Hauses. Mein persönlicher Tipp: die Bouillabaisse (der Klassiker ist die Bouillabaisse Marseille, aber ebenso großartig ist die lokale Kreation, die Bouillabaisse Altona). Die müssen Sie einfach probiert haben!
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Tourguide Antje
Dieckmann & Hansen
Zu einem guten Essen gehört ein guter Wein und ebenso das Außergewöhnliche. Für mich liegt hier im Fischereihafen die Faszination in der Vielfalt des Angebotes. Vom Fischbistro bis zu den Top-Restaurants, Feinkost und auch gutem Wein. Und mittendrin auch das älteste Kaviarhaus der Welt: Dieckmann & Hansen sind eine wahre Institution feinsten Fischrogen-Angebotes. 1869 gründete Küpermeister Johannes Dieckmann zusammen mit seinem Schwiegersohn Johannes C. F. Hansen die Firma Dieckmann & Hansen als „Fischsalzerei en Gros“. Seit 1891 ist die Firma im Altonaer Fischereihafen ansässig. Das Salzen von Fischen, insbesondere von Stören und damit einhergehend auch der Handel mit Kaviar waren ihr Geschäft. Dieckmann & Hansen war die erste Kaviarimportfirma, die sich zusammen mit dem WWF für den Schutz der Störe und voll und ganz für das Washingtoner Artenschutzabkommen aussprach, durch das schließlich der Wildfang untersagt wurde. Nach schweren Zeiten und einer Geschichte von großem Auf und Ab und jahrelangem Aufbau eigener Aquakulturen nahm das Haus 2011 die Produktion und den Handel nun komplett hauseigenen Kaviars auf. Umfassende Transparenz in Aufzucht eigener Stör- und Fischkulturen, ihr Einsatz für den Schutz wild lebender Störe und beste, lokale Qualität machen Dieckmann & Hansen für mich zum Vertrauenshändler in Sachen Kaviar. Ob Beluga für besondere Anlässe oder feinste Rogen für Sushi und allerlei Leckereien: Hier bekommt man direkt aus eigenen Aquakulturen und eigener Produktion und gerne auch von den sympathischen Chefs persönlich besten Kaviar zum fairen Preis.