Zwei, drei Klicks und schon geht’s los. Ist die Circus Kitchens-App erst mal installiert (eine Desktop-Version gibt es nicht), offenbart sich eine riesige Auswahl verschiedener Speisen: Curry und Suppen, Salate, Bowls, Pasta und Gnocchi, Pinsa, kleine Gerichte für Kids sowie Desserts – Getränke gibt es nicht. Die Besonderheit: Die Gerichte stammen aus einer Ghost Kitchen. Wir entscheiden, uns quer durchs Sortiment zu schlemmen. Insgesamt landen 14 Gerichte in unserem Warenkorb. Der Bestellprozess ist vertraut: Adresse eingeben, Zahlungsmöglichkeit auswählen (PayPal, Klarna Sofort und Kreditkarte), fertig. Unsere Bestellung zur Mittagszeit ist blitzschnell vor Ort in Ottensen, die angegebenen 28 Minuten werden auf die Minute genau eingehalten. Klimafreundlich auf dem Fahrrad, überreicht der freundliche Auslieferer die Bestellung. Vorab: Alles ist da. Und so schmeckt’s:
Circus Kitchens im Redaktionstest
Genovese Bowl mit Kürbis und Rucola
In Farben der Tricolore kommt die Genovese Bowl daher. Süße Cherry Tomaten, dezent angebratene Vollkornnudeln und Kürbis, knackiger, grüner Salat, Rucola und milde Mozzarella-Kugeln sowie eine angenehm unaufdringliche Kräutermarinade machen diese Bowl perfekt für eine leichte Mittagspause.
Gnocchi mit cremigen Basilikum-Pesto
Die Gnocchi sind genau wie sie sein sollen: schön matschig und klebrig. Mit dem cremigen Basilikum-Pesto harmonieren die Teigröllchen sehr gut. Einziges Manko: Die Soße hätte gerne cremiger und weniger „klumpig“ sein können. Die frischen Zuaten holen das aber wieder raus, die Tomaten schmecken hervorragend süß und knackig. Mit den Gnocchi von Circus Kitchens ist man gut gestärkt, ohne in ein überfülltes Mittagstief zu fallen.
Pinsa mit rohem Schinken und mariniertem Kürbis
Die Pinsa mit eingelegtem Kürbis und Rohschinken macht ordentlich satt! Der Kürbis punktet durch herzhaft-süßliche Noten und harmoniert gut mit dem Schinken, an dem sich allerdings leider ein Stück Plastikfolie versteckt hat. Ein bisschen mehr Pfiff und ein weicherer Rand, der stellenweise steinhart war, hätte die Pinsa zu einem ausnahmslos leckeren Mittagessen gemacht.
Gnocchi Bolognese style mit vegetarischem Hackfleisch
Das Essen kam schnell, die Gnocchi überzeugen, nur der Rest eben nicht. Müsste man einen Begriff wählen, so lautet dieser: solide. Die Bolognese-Soße schaut aus wie Bolognese-Soße aus dem Supermarkt und leider schmeckt sie auch so. Der darüber geriebene Parmesan vermag dies nicht im geringsten zu kaschieren, zumal auch dieser schmeckt wie aus dem Supermarkt (günstig und gut). Die Folge: Die Gnocchi werden verspeist, die Soße nicht. Das ist dann doch zu wenig fürs Geld. Schade eigentlich.
Nasty Fries mit frittiertem Hähnchen
Die Nasty Fries sind leider etwas weich und alles andere als knusprig. Das frittierte Hähnchen wie auch der Käse waren gut und haben sich den Titel Nasty (im positiven Sinne) verdient. Beim nächsten Heißhunger auf Fritten und keiner Frittenbude in der Nähe würde ich wieder bestellen.
Reis-Bowl mit eingelegtem Kürbis
Die Zutaten der Reisbowl harmonieren gut miteinander: Der weiche eingelegte Kürbis passt gut zu den knackigen Erdnüssen. Der Tofu ist ein wenig zu trocken, insgesamt fehlt ein bisschen Pep.
Pinsa mit Kürbis, Feta und Haselnüssen
Bei der Pinsa wurde auf jeden Fall nicht bei der Crème fraîche gespart. Der Teig ist fluffig und an den Rändern kross gebacken. Leider übertüncht der Crème-fraîche-Geschmack den Kürbis und die Zwiebeln. Dafür sorgen die Haselnüsse für einen leichten Crunch und passen geschmacklich gut zu der herbstlichen Kürbis-Feta Pinsa.
Caesar Bowl
Die Soße ist sehr ölig, schmeckt ein wenig nach einer Gewürzmischung aus der Tüte und der Soßenbecher ist nur halb gefüllt (zu wenig). Ein richtiges Caesars Dressing zeichnet sich ja dadurch aus, dass es „dickflüssig“ ist. Auf dem Salat ist wenig Parmesan und die Croûtons sind nicht knusprig, sondern eingeweicht. Diese sollten vielleicht beim Lagern/Transport besser getrennt abgefüllt werden, damit die Feuchtigkeit vom Salat nicht aufgesogen wird. Der Salat ist okay, die Tomaten sehr schmackhaft, der Brokkoli leider ungewürzt. Also alles in allem nicht sonderlich gut. Ich würde die Caesar Bowl nicht empfehlen und auch nicht wieder bestellen.
Caesar Salat mit frittiertem Hähnchen
Ein Standard-Salat mit einem Standard-Dressing. Nicht schlecht, aber eben auch nicht aufregend. Das Fleisch war teils etwas fettig, die Croûtons dafür genauso, wie sie sein sollten: nicht zu hart und nicht zu weich.
Grünes Curry mit Kürbis und Tofu
Der Kürbis ist mir sofort ins Auge gesprungen, darüber habe ich vergessen, dass grünes Curry schärfer ist als rotes. Selbst schuld, aber gar nicht so schlimm. Die Gemüsezusammenstellung hat mir gut gefallen, der Tofu war leider sehr kauintensiv und dank der Reisbeilage konnte auch die Soße trotz Gabel gut genossen werden. Leider fehlte es an Gewürz, an einem gewissen Pfiff.
Kaiserschmarrn mit Vanillesoße
Der Kaiserschmarrn ist superfluffig und lecker. Leider war von dem Puderzucker nicht mehr so richtig viel übrig, da er wahrscheinlich während des Transports schon geschmolzen ist. Echtes Highlight bei der Nachspeise ist die Vanillesoße. Außerdem gut zu wissen: Der Kaiserschmarrn wird ohne Rosinen serviert.