Moritz Klein, warum wurde das Steigenberger Hotel für über 50 Millionen Euro modernisiert?
Das Hotel hat 1993 eröffnet und ist inzwischen 30 Jahre alt. Damals wurde hier so gut gebaut, dass alles bis jetzt gehalten hat. Das Hotel war aber irgendwann nicht mehr modern. Vor allem die Technik musste auf den neuesten Stand gebracht werden: Es wurden unter anderem neue Rohrleitungen für Wasser, Strom und so weiter verlegt.
Gab es noch mehr Erneuerungen?
Unsere 235 Zimmer und Suiten wurden in zwei Phasen renoviert. Da das Steigenberger räumlich zweigeteilt ist, hat sich das gut angeboten. Zuerst haben wir die achte Etage, eine unsere Konferenzetagen, zusammen mit 116 Zimmern renoviert. Als das fertig war, haben wir die restlichen Zimmer sowie die öffentlichen Bereiche im Fleet- und Erdgeschoss außer Betrieb genommen und für fast anderthalb Jahre den eingeschränkten Betrieb auf der achten Etage wieder aufgenommen. Frühstück gab es im Konferenzsaal, der temporär zum Restaurant umgebaut wurde. Ende November 2022 waren die Arbeiten dann weitestgehend abgeschlossen. Das Einzige, was jetzt noch aussteht, ist das Stadthaus-Restaurant, welches wir voraussichtlich im April oder Mai eröffnen werden.
Hat sich in der Ausrichtung Ihrer Küche im Tagesrestaurant etwas verändert?
In der Gastronomie passt man sich auch immer ein bisschen den Trends an. Wir haben in den letzten Jahren etwa vermehrt vegetarische und vegane Gerichte angeboten. Das spiegelt sich auch in unserem Frühstücksangebot wider. Die Gäste fragen eben danach. Früher hatten wir nur Vollmilch und Halbfettmilch und heute haben wir zusätzlich Sojamilch, Mandelmilch und Hafermilch. Das ist keine radikale Änderung, aber das wächst organisch. Wenn es neue Trends gibt oder sich die Bedürfnisse der Gäste ändern, passen wir uns an.
Warum gibt es mit dem Stadthaus-Restaurant ein weiteres, neues gastronomisches Angebot?
Vorher gab es das BAF – das Bistro am Fleet. Wir haben uns für etwas Neues entschieden, weil das alte Konzept nicht so gut funktionierte. Eine optische Umgestaltung bot sich dann auch an. Wir wollten kein Hotelrestaurant sein, sondern ein unabhängiges Restaurant betreiben. Es wird ein Restaurant, das in jeder Großstadt sein könnte.
Inwiefern hat das vorherige Konzept nicht funktioniert?
Das BAF war ein Hotelrestaurant und es gab keine Trennung zwischen Lobby und Restaurant. Ein Bereich des Lokals war zudem ein bisschen stiefmütterlich gestaltet und vom Design aus der Zeit gefallen.
Welches gastronomische Konzept haben Sie sich für das neue Stadthaus-Restaurant überlegt?
Wir wollen viele Gerichte auf einem Holzkohlegrill zubereiten. Wenn Menschen „Grill“ hören, denken viele allerdings sofort, da steht jetzt ein Grillmeister und macht nur Fleisch. Das wollen wir nicht. Natürlich wird es auch Fleisch geben, aber wir möchten auch beispielsweise den Lauch und die Avocado auf den Grill legen. Die Mischung aus dem Feuer und dem Ofen ist das Hauptthema im Stadthaus-Restaurant.
Welche Gerichte wollen Sie dann zum Beispiel anbieten?
Es werden keine klassischen Gerichte sein. Wir wollen als Hamburger zum Beispiel den Hamburger Pannfisch anbieten. Die Idee ist, den zu übersetzen und was Modernes draus zu machen. Dann kommt vielleicht eine Blätterteigdecke drüber und die geht noch mal in den Ofen – so hat man eine moderne Version eines traditionellen Gerichtes. Fertig ist die Speisekarte allerdings noch nicht, da experimentieren wir noch.
Sind in Zukunft noch weitere Neuerungen geplant?
Erst mal haben wir alles abgeschlossen. Die Terrasse wird im Frühjahr noch eröffnet, wenn das Wetter wieder mitspielt, aber das gehört zum Restaurant dazu. Ansonsten haben wir alles geschafft – das hat auch lange genug gedauert.