So viel kostet der Döner Kebab in Hamburg

Er ist nicht einfach ein Gericht, nicht einfach eine Mahlzeit, nicht einfach Essen. Er ist ein Stück deutsch-türkische Kulturgeschichte und wurde einer Legende nach von Kadir Nurman in Berlin erfunden. Und auch wenn andere Versionen seiner Geschichte existieren, ist der Döner ein Symbol der modernen Einwanderungsgeschichte und eine Ikone unter den Imbiss-Gerichten, die mindestens so beliebt ist wie die Currywurst.

So schmeckt der Döner am besten: das Fleisch frisch vom Spieß geschnitten / ©Nejc Soklic via Unsplash

Kein Wunder also, dass der Döner als Volks-Imbiss bekannt ist. Mit Salat, Tomate, Gurke, Zwiebel kommt dieses Fast-Food-Gericht recht vitaminreich daher. Beim Fleisch kann man in der Regel nach Gusto Lamm oder Hähnchen wählen und auch bei den Soßen ist vieles möglich.

Diese Wahlmöglichkeiten, die den Döner beinahe frei konfigurierbar machen, und natürlich auch der unschlagbare Preis, haben den Döner zum Imbiss-König gemacht. Doch ist dieser Preis tatsächlich noch so unschlagbar im Jahr 2024? Spätestens nach der – wenn auch scherzhaften – Forderung einer Dönerpreisbremse war natürlich klar, dass dieses Gericht in den Genuss-Preis-Index gehört.

Um den Vergleich anhand eines Standard-Döners durchführen zu können, wurde der Döner nur im Pita-Brot berücksichtigt. Beliebte Alternativen, wie ein Lahmacun oder Dürüm mit Dönerfleisch wurden außen vor gelassen. Außerdem wurde grundsätzlich die „Normal“-Größe in den Vergleich aufgenommen, wenn auch andere Größen vorhanden waren.

Der Begriff „Döner Kebab“ darf laut dem Verbraucherschutz Niedersachsen nur dann verwendet werden, wenn Lamm/Schafs- oder Rind/Kalbsfleisch verwendet wurde und der Hackfleischanteil unter 60 Prozent liegt. Für den Begriff Drehspieß-Fleisch besteht hingegen keine Norm. Um einen qualitativen Standard voraussetzen zu können, wurde daher darauf geachtet, dass das Gericht mit Döner Kebab ausgeschrieben wird. Drehspieß-Fleisch war damit raus, wobei dies bei der Erhebung der Preise für die aktuelle Ausgabe nicht immer gewährleistet werden konnte.

Im Schnitt lag der Döner-Preis in unserer Untersuchung bei 7,79 Euro.

Der niedrigste Dönerpreis, den wir bei unserer Erhebung entdecken konnten, lag bei 5,50 Euro. Der höchste Preis lag bei genau 10 Euro und war damit der einzige zweistellige Euro-Wert. Im Schnitt lag der Dönerpreis in unserer Untersuchung bei 7,79 Euro. Die Ergebnisse unserer Analyse übersteigen damit sogar die Preise, die Jan Degener im Februar 2024 anhand von Google Reviews errechnet hat. Deutschlandweit gibt er den Dönerpreis 2024 mit 7 Euro an. Speziell in Hamburg liegt der Preis laut Degener bei 7,10 Euro. Das Ergebnis des Genuss-Preis-Index liegt damit 8,9 Prozentpunkte höher auf dem Hamburger Markt.

Neben dem aktuellen Preis gibt Degener zudem einen Preis von 2016 an (ebenfalls aus Google Reviews errechnet). In Hamburg habe dieser bei 4,60 Euro gelegen. Unser günstigster Döner aus der Erhebung war damit acht Jahre später lediglich 80 Cent teurer (+ 14,5 Prozent Preisanstieg), der teuerste Döner hingegen kostet nun 117 Prozent mehr als der Döner 2016 (+ 5,40 Euro). Der Durchschnittspreis ist um 3,19 Euro oder 69,3 Prozent gestiegen.

Nun könnte man sich über Wucher beschweren, muss allerdings feststellen, dass Degeners Dönerpreis-Analyse keine qualitative Grundlage des Vergleichs-Döners berücksichtigt hat. Der Preis für einen qualitativ hochwertigen Döner Kebab 2016 kann daher durchaus auch schon höher gewesen sein. Außerdem ist der aktuelle Durchschnittspreis noch immer der niedrigste unter allen fünf geprüften Speisen – und mit einem Durchschnittsgehalt fällt der Kauf eines Döners noch immer mild ins Gewicht.

Du hast nun Lust auf Döner? Hier findest du zehn Döner-Läden, die sich auf jeden Fall lohnen.

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