Molana Alreza

Das Tor zur Welt steht kulinarisch nirgends weiter offen als in St. Georg. Rund um den Steindamm gibt es arabische Süßigkeiten, afghanische Backwaren, Grundnahrungsmittel aus der Subsahara – und etliche dazu passende Restaurants. Das Molana Alreza passt hier hervorragend hin. Ein Teil der Tische befindet sich auf Podesten, denn dort wird auf Kissen gesessen statt auf Stühlen, aber das so selbstverständlich, dass klar ist: Hier treffen sich keine Gastro-Touristen, sondern hier trifft sich ein Teil von Hamburgs persischer Gemeinschaft – der größten in Deutschland. Das Essen wirkt entsprechend wie sehr gute Hausmannskost. Wir nehmen vorab einen Vorspeisenteller (10 Euro) mit verschiedenen Pasten: Joghurt, Spinat und zwei Auberginen-Varianten. Alles schön würzig und trotz einer leichten Exotik recht heimelig. Danach kommen geschmorte Lammkeule (11 Euro), die superzart ist, und zwei gegrillte Lammhackspieße (10,50 Euro), wunderbar knusprig, jeweils mit Reis und erstaunlich üppig. Dessert muss trotzdem sein, also Safraneis (4 Euro) und Rosenwassereis (4 Euro). Süß! Wer arabische Küchlein mag, wird es lieben. Am Ende zahlen wir inklusive Getränke für zwei Personen weniger als 50 Euro, haben sehr gut gegessen und uns zudem über den netten Service gefreut. Wer glaubt, Essengehen funktioniert nur noch mit tiefen Taschen, kennt die Nebenstraßen des Steindamm nicht. 

PL

Einfach nur lecker reicht nicht: brand-eins-Redakteur Peter Lau hat zu oft zu gut gegessen, um sich allein für einen gelungenen Teller zu begeistern. Er sucht Orte, an denen gute Stimmung herrscht, freundliche Menschen rumsitzen, eine schöne Idee das Lokal prägt – und es lecker ist.